Radeon HD 4830: Preiswerte Spieler-Grafikkarte [Update]

AMD bietet mit der neuen Radeon HD 4830 eine DirectX-10.1-Grafikkarte mit guter Spieleleistung und einer leistungsfähigen HD-Video-Engine.

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Mit der rund 120 Euro teuren Radeon HD 4830 schließt AMD die Lücke zwischen Radeon HD 4670 und HD 4850 und will Nvidias GeForce 9800 GT Paroli bieten.

Unsere Testkarte mit AMD-Referenzdesign ist im Desktop-Betrieb angenehm leise.

Die Grafikberechnungen übernimmt der aus 956 Millionen Transistoren bestehende RV770LE-Grafikchip (55 nm), der im Vergleich zum RV770 um zwei SIMD-Einheiten beschnitten wurde. Daher kommt die Radeon HD 4830 auf insgesamt 640 Shader-ALUs, die in acht SIMD-Einheiten zu jeweils 16 Fünfergruppen angeordnet sind. Sie sorgen bei einem Chiptakt von 575 MHz für eine theoretische Rechenleistung von 736 GFlops (Radeon HD 4850: 1 TFlops). Da jede SIMD-Einheit über vier Textureinheiten (TMU) verfügt, besitzt eine Radeon HD 4830 insgesamt 32 TMUs. Die Zahl der für die Kantenglättung wichtigen Rasterendstufen liegt bei 16 – wie schon bei der Radeon HD 4850.

Der 512 MByte große und mit 900 MHz arbeitende GDDR3-Speicher der Radeon HD 4830 ist mit 256 Datenleitungen an den Grafikchip angebunden und sorgt für eine maximale Datentransferrate von 57,6 GByte/s (Radeon HD 4850: 64 GByte/s), was nahezu dem Doppelten einer Radeon HD 4670 (32 GByte/s) entspricht.

Mit dem Unified Video Decoder 2 besitzt die Radeon HD 4830, wie alle HD-4000-Karten, eine leistungsfähige Video-Engine. Diese entlastet den Hauptprozessor bei der Dekodierung von HD-Videoinhalten und unterstützt auch die gleichzeitige Verarbeitung zweier Videoströme für die Bild-in-Bild-Funktion mancher Blu-Ray-Medien.

Für DirectX-9-Spiele reicht die Grafikleistung vollends aus: So kann die Radeon HD 4830 bei Call of Duty 4 in 1680 × 1050 mit vierfacher Kantenglättung und sechszehnfachem anisotropen Filter im Mittel rund 50 Bilder/s darstellen. Auch Race Driver Grid macht bei diesen Einstellungen mit durchschnittlich 59 Bildern/s Spaß. Beim DirectX-10-Titel Crysis rackert sich die Karte bereits in 1280 × 1024 (Einstellung: sehr hoch) ohne aktivierte Kantenglättung mit durchschnittlich 21 Bildern/s ab.

Während unserer Messungen verbrauchte die Testkarte im Desktop-Betrieb gute 23 Watt. Bei 3D-Spielen ist sie mit durchschnittlich 77 Watt Leistungsaufnahme auf einen zusätzlichen sechspoligen Stromanschluss angewiesen. Die DirectX-10.1-Karte belegt im Referenzdesign einen Gehäusesteckplatz und ist via CrossFireX kopplungsfähig. Noch Ende Oktober sollen die Karten für cirka 120 Euro in ausreichenden Stückzahlen in den Händlerregalen stehen.

[Update] Laut eines Berichts von techPowerUp! sollen bei den von AMD ausgelieferten Testexemplaren der Radeon HD 4830 nur sieben SIMD-Blöcke aktiv sein, sodass die Testkarten nur auf 560 anstatt 640 Shader-ALUs kommen und somit langsamer arbeiten. Eine spezielle Version des Diagnose-Tools GPU-Z bestätigt diesen Wert auch bei unserer Karte. Ob auch Verkaufsexemplare betroffen sein könnten, ist bis dato unklar. Eine Stellungnahme seitens AMD steht noch aus. (mfi)