In-App-Käufe: EU drängt Apple und Google zu mehr Verbraucherschutz

In einer zweitägigen Konferenz will sich die Europäische Kommission mit In-App-Käufen in "kostenlosen" Apps auseinandersetzen und von den beteiligten Unternehmen mehr Verbraucherschutz fordern.

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In-App-Käufe sind auf der Agenda der Europäischen Kommission gelandet: Eine zweitätige Konferenz soll das Thema am Donnerstag und Freitag näher beleuchten, teilte die Kommission mit – zu den Teilnehmern zählen neben nationalen Verbraucherschützern auch Apple und Google. "Verbraucher und insbesondere Kinder brauchen einen besseren Schutz vor unerwarteten Kosten durch In-App-Käufe", erklärte der für Verbraucherpolitik zuständige Kommissar Neven Mimica im Vorfeld.

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Als entscheidende Anliegen führt die Kommission auf, dass Nutzer nicht über die wahren Kosten der "kostenlosen" Apps in die Irre geführt werden dürfen und Zahlungsmodalitäten klar sein müssen. Wichtig sei außerdem, dass derartige Apps Kinder nicht direkt zum Kauf verleiten dürfen.

App-Analysten schätzen, dass die beim Download kostenlosen Apps mit In-App-Käufen zum Jahresende 2013 über 90 Prozent des weltweiten App-Umsatzes für sich verbuchen konnten. Die Hälfte der Spiele-Apps auf dem europäischen Markt werde als "kostenlos" angepriesen, "obwohl sie häufig – teilweise teure — In-App-Käufe nach sich ziehen", betont die Europäische Kommission.

Apple hatte sich im Januar mit der US-Handelsaufsicht FTC auf eine Zahlung von gut 30 Millionen Dollar für unbeabsichtigte In-App-Käufe verständigt – vorausgegangen war eine Sammelklage, die der Konzern außergerichtlich beigelegt hat. (lbe)