Noch ein Internet-Zugang zum Preisrätseln
Der Berliner Provider Transmedia nennt einen Preis von 1,9 Pfennig/Minute – aber das ist nicht die ganze Wahrheit.
Unter der Ăśberschrift "Internet ab 1,9 Pfennig" kĂĽndigt der Berliner Provider Transmedia zum 1. April eine "enorme Preissenkung" an. Was "Deutschlands bester Internet-Provider" (Transmedia ĂĽber Transmedia) in seiner heutigen Pressemitteilung aber verschweigt, ist neben der anfallenden GrundgebĂĽhr von 9,90 Mark die Tatsache, dass der genannte Preis erst oberhalb von 200 Stunden Nutzungsdauer pro Monat gilt.
Transmedias Preisrätsel beruht auf einer Rabattierung für Vielsurfer. Die nicht rabattierten Minutenpreise sind unter Berücksichtigung der Grundgebühr mit 2,9 Pfennig zwischen 20 und 8 Uhr sowie am Wochenende und 3,9 Pfennig für die übrige Zeit nicht besonders günstig. Zusätzlich aber gibt es Rabattstufen je nach Nutzungsdauer: Von 25 bis 49 Stunden 0,25 Pfennig, von 50 bis 99 Stunden 0,5 Pfennig, von 100 bis 199 Stunden 0,75 Pfennig und schließlich ab 200 Stunden 1 Pfennig pro Minute.
In der Summe zahlt also beispielsweise ein Vielsurfer, der den Zugang 250 Stunden im Monat je zur Hälfte werktags und im günstigen Zeitbereich genutzt hat, einen Betrag von 426,15 DM – und wäre offensichtlich mit einem Flatrate-Angebot billiger davongekommen. Bei geringer bis mittlerer Nutzung verdirbt die Grundgebühr die Bilanz. So liegt der derzeit günstigste Internet-by-Call-Anbieter AddCom (2,9 Pfennig pro Minute zwischen 18 und 9 Uhr morgens) bei einer abendlichen Nutzung unter 70 Stunden im Monat günstiger als Transmedia – und dazu noch pro Tag drei Stunden länger. (ll)