Bericht zur Ausspähung von Websurfern durch BT aufgetaucht

Der britische Carrier und Internet-Provider spähte mit Phorm die Internet-Aktivitäten von 18.000 Kunden aus. Ein Bericht zeigt, dass der Testbetrieb sogar Browser einiger Nutzer abstürzen ließ.

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Die Firma Phorm ermöglicht mit einem neuartigen Konzept personalisierte Werbung und ist dafür auf die Zusammenarbeit mit Providern angewiesen: Bei den Internet-Anbietern müssen spezielle Systeme zwischengeschaltet werden, die den Internet-Verkehr der Surfer überwachen und daraus Profildaten erstellen. Phorm klinkt sich mittels HTTP-Redirects in den Datenstrom ein. Zeitweise übernimmt ein System die Rolle der angesurften Internet-Seite und setzt unter deren Namen einen Cookie. Ein in die Webseiten eingeschleuster JavaScript-Code gibt Phorm Auskunft über die jeweiligen Webseiten-Inhalte, woraus Phorm das persönliche Profil erstellt.

BT führte zwischen September und Oktober 2006 bei 18.000 Kunden einen geheimen Probelauf mit der Phorm-Technik durch. Ein nun über Wikileaks an die Öffentlichkeit gelangter Bericht der BT zeigt, dass Browser einiger Anwender wegen des JavaScript-Codes plötzlich abstürzten. Teilweise trat auch ein Flickern auf, als der JavaScript-Code die Webinhalte an Phorm ablieferte, wodurch einige Anwender an einen Befall mit Adware geglaubt haben sollen. Nur wenige kamen dem Provider auf die Spur. Dennoch ist im Bericht zu lesen, dass der Test erfolgreich war und die Versuchspersonen größtenteils nichts bemerkten. Weder Phorm noch BT äußerten sich bis dato zum Bericht.

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(mfi)