Telekom-Mitarbeiter befürchten Aus des Standortes Gera

Laut ver.di soll das Servicecenter der Telekom-Tochter Vivento Customer Services mit 140 Mitarbeitern verkauft werden. Danach werde es auch für die übrigen 150 Beschäftigten eng.

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  • dpa

Dem Callcenter-Standort der Deutschen Telekom in Gera mit 290 Beschäftigten droht nach Aussagen von Vertretern des Betriebsrates und der Gewerkschaft ver.di das Aus. Demnach soll das Servicecenter der Telekom-Tochter Vivento Customer Services mit 140 Mitarbeitern verkauft werden, berichtete die Ostthüringer Zeitung. Danach werde es auch für die übrigen 150 Beschäftigten eng, hieß es. Telekom-Sprecher Husam Azrak räumte auf Nachfrage ein, dass es langfristig das Ziel sei, das Vivento-Servicecenter zu verkaufen oder einen Partner dafür zu finden. Konkrete Pläne gebe es aber noch nicht.

Die Konzern-Tochter war 2004 gegründet worden; 2007 wurde ein Teil der Mitarbeiter in Gera eingegliedert. "Der Konzern-Umbau ist noch längst nicht abgeschlossen", sagte Azrak. Von dem langfristigen Vorhaben eines Verkaufs seien aber nur die Vivento-Mitarbeiter betroffen, nicht die übrigen 150 Beschäftigten in Gera. Anders lautende Aussagen seien Spekulation, sagte Azrak. Deshalb warf er der Gewerkschaft vor, Ängste bei den Mitarbeitern zu schüren.

Der Vize der Bundestagsfraktion Die Linke, Bodo Ramelow, bezeichnete diese Aussagen als völlig inakzeptabel. Er forderte die Telekom auf, eine feste Standortzusage für die Mitarbeiter in Gera abzugeben. Zudem sprach er sich erneut für einen gesetzlichen Mindestlohn nicht nur für die Callcenter-Branche aus. Er wolle den Fall auch im Bundestag aufgreifen, versicherte Ramelow. (dpa) / (jk)