Adobe Flash soll Fernseher erobern

Ende August 2008 präsentierte Intel einen hochintegrierten System-on-Chip (SoC) namens Media Processor CE 3100, mit dessen Hilfe Unterhaltungselektronikgeräte per Netzwerkverbindung Internet-Inhalte über sogenannte Yahoo-TV-Widgets aus XML und JavaScript) auf den TV-Schirm bringen. Nachdem die Consumer-Electronics-Hersteller gleich reihenweise auf den Zug aufgesprungen sind, will nun auch Adobe das digitale Heim erobern. So sollen künftig Fernseher, Blu-ray-Player und Set-Top-Boxen dank der neuen "Adobe Flash Platform for the Digital Home" hochaufgelöste Web-Videos im Flash-Video-Format (FLV) abspielen können. Auf der aktuell in Las Vegas stattfindenden NAB demonstriert Adobe bereits die neue Flash-Variante.

Adobes Vizepräsidenten David Wadhwani kündigte an, dass auch Flash-Applikationen, Dienste und anderer "Rich Web Content" über den Fernsehschirm verfügbar sein werden, nannte bislang aber noch keine Details. Dafür kann Adobe bereits eine ganze Liste von Unterstützern für sein neues Geschäftsfeld vorweisen, auf der unter anderem die Inhaltelieferanten Atlantic Records, Comcast, Disney Interactive Media Group, Netflix und The New York Times Company die Chiphersteller Broadcom, Intel, NXP Semiconductors, Sigma Designs und STMicroelectronics zu finden sind. NXP kündigte unter den Bezeichnungen STB225 und STB222 sogar bereits passende Referenz-Plattformen an, die Unterhaltungselektronikherstellern in der zweiten Jahreshälfte zur Verfügung stehen sollen.

Unter der Fahne des Open Screen Projects will Adobe das hauseigene Flash als die Standard-Runtime-Plattform für bewegte Inhalte auf verschiedensten Geräten etablieren. Unter dem Namen Strobe hat das Unternehmen nun auch ein Framework für die Entwicklung von Mediaplayern veröffentlicht, bei dem sich über Module unter anderem Werbeeinblendungen, Micropayment-Systeme und Zugangskontrollen auf einfache Weise realisieren lassen. (nij)