US-Umweltschützer fordern weniger Chemie in der iPhone-Produktion

Die Ökogruppe "Green America" wirft Apple vor, seine Hersteller weiterhin Benzol und n-Hexan einsetzen zu lassen. Von dem Konzern vorgeschriebene Schutzvorkehrungen reichten nicht aus.

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"Bad Apple"-Kampagne.

Die US-amerikanische Umweltschutzvereinigung Green America sieht Probleme in der iPhone-Herstellung durch Apples asiatische Zulieferbetriebe. Die dort beschäftigten Arbeiter seien zum Teil noch immer toxischen Substanzen wie Benzol oder n-Hexan ausgesetzt, mit denen etwa Bildschirme poliert werden.

Apple führe zwar in seinem Verhaltenskodex für Lieferanten auf, dass es nicht erlaubt sei, mit gefährlichen Chemikalien ohne vorheriges Sicherheitstraining sowie Schutzkleidung umzugehen. Allerdings habe es in jüngster Zeit wieder Fälle gegeben, in denen sich die Fabriken nicht daran gehalten hätten.

"Apple ist der Pionier der Smartphone-Industrie und selbsternannter Marktführer im Bereich der Corporate Social Responsibility", schreibt Green America. Die Firma habe die Macht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Es gebe sichere Alternativen zu den gefährlichsten Chemikalien. "Apple muss hier die Führung übernehmen." Der Konzern habe die Chance, andere Unternehmen mitzuziehen, "damit es zum Industriestandard wird, dass keine Chemikalien verwendet werden, die Arbeiter gefährden".

Green America rechnete vor, dass solche Maßnahmen nicht teuer seien. Die Organisation hat eine Website ins Netz gebracht, über die Interessierte eine Nachricht an Apple-Chef Tim Cook abschicken können. Möglicherweise rennt die Kampagne auch offene Türen ein: Cook hatte zuletzt vor Aktionären zum wiederholten Mal betont, dass Apple viel daran liege, verantwortlich zu handeln – auch beim Umweltschutz. (bsc)