Berliner Verkehrsbetriebe gehen gegen iPhone-Applikation vor

Die BVG sehen ihre Urheberrechte von dem kostenlosen iPhone-Programm eines 21-jährigen Studenten verletzt, da es auf den Streckennetzplan des Unternehmens zurückgreift.

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Weil es den Streckennetzplan und die Fahrplandetails der BVG verwendete, sahen die Berliner Verkehrsbetriebe ihr Urheberrecht durch die kostenlose iPhone-Applikation "Fahr-Info Berlin" verletzt und zwangen Jonas Witt, den 21-jährigen Autoren des Programms, zu einer Änderung seines beliebten Helferleins.

Über 20.000 mal wurde "Fahr-Info Berlin" der Berliner Software-Schmiede "Metaquark" aus Apples AppStore heruntergeladen. Mit ihm konnte man sich auf dem neuen iPhone mit GPS-Empfänger an jedem Punkt Berlins die nächsten Haltestellen und Fahrmöglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel anzeigen lassen. Eine idealtypische Anwendung der Location based services des iPhones. Auf dem iPod touch lassen sich die Daten bei einer WLAN-Verbindung ins Internet laden und speichern.

Laut eines Berichtes der taz meldete sich vor drei Wochen die BVG und habe darauf verwiesen, dass lediglich die nichtkommerzielle private Nutzung des Übersichtsnetzplans zulässig sei. Daraufhin habe der Potsdamer Student eine Genehmigung beantragt, sie aber auf Beschluss des Vorstandes der Anstalt des öffentlichen Rechts nicht erhalten. Als weitere Begründungen wurden demnach auch die Abwehr von Regressansprüchen angegeben, die Fahrgäste nach Falschauskunft stellen könnten.

Der taz gegenüber betonte die BVG-Sprecherin Petra Reetz, man wolle "doch nur das Beste für die Fahrgäste". Ein iPhone-Programm sei dabei durchaus im Interesse der BVG, aber man arbeite an einer Eigenentwicklung für alle Handys. Metaquark bietet nun eine Version der Fahr-Info Berlin an, die weder den Übersichtnetzplan noch Detailpläne der BVG enthält. (jes)