Baan herunter vom toten Gleis

Aktien des niederländischen Herstellers von Unternehmenssoftware Baan werden auch weiterhin an der Amsterdamer Börse gehandelt.

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Von
  • Hans-Peter SchĂĽler

Aktien des niederländischen Herstellers von Unternehmenssoftware Baan werden auch weiterhin an der Amsterdamer Börse gehandelt. Die dortige Börsenaufsicht hat heute ihre Androhung vom Februar zurückgezogen, das angeschlagene Software-Haus vom Wertpapierhandel an seiner Heimatbörse auszuschließen.

Damals hatte man Baan ein Ultimatum gestellt, bis Mitte März eine gesicherte Finanzlage nachzuweisen, nachdem die Firma über sechs Quartale hinweg rote Zahlen geschrieben hat. Der Konzern trug dieser Aufforderung Rechnung, indem er einen ganzen Geschäftsbereich und Fremdbeteiligungen abstieß. Außerdem konnte Baan die Auszahlung von demnächst fälligen Wandelschuldverschreibungen dadurch abwenden, dass man diese Verbindlichkeiten in dauerhaft überlassenes Eigenkapital verwandelt hat. Weitere Schützenhilfe bekamen die Niederländer von ihrem größten Kunden Boeing, der heute bestätigte, dass er in 19 Fabriken die Software vom Typ Baan IV durch die aktuelle Version Baan ERP ersetzen will.

Damit ist der Kelch, eigene Aktien nur noch außerbörslich an den Mann bringen zu können, bis auf weiteres an dem Barnevelder Unternehmen vorübergegangen. Wie zur Belohnung konnte sich Baans Aktienkurs in Amsterdam bis heute Mittag um über 6 Prozent erholen, obwohl der dort ermittelte AEX-Index in derselben Zeit um zwei Prozent nachgab. (hps)