Siemens im Visier des US-Verteidigungsministeriums

Mitarbeiter des Defense Criminal Investigative Service (DCIS) des US-Verteidigungsministeriums haben das Hauptquartier der Siemens Medical Solutions in den USA durchsucht. Zuvor hatte das Unternehmen einen 267-Millionen-Dollar-Auftrag erhalten.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Mitarbeiter des Defense Criminal Investigative Service (DCIS) des US-Verteidigungsministeriums haben am gestrigen Mittwoch das Hauptquartier der Siemens Medical Solutions in den USA durchsucht. Der Siemens-Konzern bestätigte die Vorgänge in Malvern nahe Philadelphia (Bundesstaat Pennsylvania) am heutigen Donnerstag in München, ohne allerdings Angaben zu den Hintergründen zu machen.

Das Unternehmen hatte Ende März vom Department of Defense (DoD) einen Auftrag zur Lieferung von Röntgen-Systemen im Wert von bis 267 Millionen US-Dollar erhalten, die von Army, Navy, Marine Corps und zivilstaatlichen Einrichtungen genutzt werden sollen. Auf eine entsprechende Ausschreibung im FedBizOps-System (Federal Business Opportunities) der US-Behörden wurden nach Angaben des Pentagon insgesamt 29 Angebote eingereicht.

Koordiniert wird die Auftragsabwicklung vom Defense Supply Center in Philadelphia (DSCP). Siemens hatte Ende vergangenen Jahres wegen seiner Schmiergeldaffäre eine milliardenschwere Strafe an die amerikanische und deutsche Justiz sowie an die US-Börsenaufsicht SEC zu zahlen. Ob womöglich ein Kontrahent des Unternehmens jetzt beim Pentagon neue Schmiergeldvorwürfe erhoben hat, ist nicht bekannt. (pmz)