Deutlich mehr als erwartet: Intel fördert Cloudera mit 740 Millionen US-Dollar

Bei der letzte Woche bekannt gegebenen Partnerschaft zwischen dem Chip-Hersteller und dem Hadoop-Distributor war noch über deutlich niedrigere Summen spekuliert worden.

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Von
  • Alexander Neumann

Als Intel letzte Woche bekannt gab, den Hadoop-Distributor Cloudera finanziell und technisch zu unterstützen, hatte der Chip-Hersteller keine Angaben zur Summe genannt, die in das Start-up-Unternehmen fließen soll. US-Medien hatten darauf unterschiedliche Spekulationen angestellt, so war von 40 Millionen, aber auch von 90 Millionen US-Dollar die Rede gewesen. Tatsächlich ist das Investment um ein Vielfaches höher, wie jetzt offiziell von Cloudera zu vernehmen ist. Das bereitgestellte Risikokapital wird mit 720 Millionen angegeben. Dafür wird Intel zu 18 Prozent Anteilseigner des Start-ups.

Cloudera konnte allein im März 900 Millionen Dollar einheimsen, nachdem schon Mitte des Monats andere Kapitalgeber mit 160 Millionen Dollar in das Unternehmen eingestiegen waren. Die jüngst gewonnenen Fördermittel des Konkurrenten Hortonworks von 100 Millionen Dollar sehen dagegen fast schon bescheiden aus. Deutlich wird aber durch diese, wie einfach derzeit Kapitalgeber für das Thema Big Data aufzutreiben sind.

Die Kooperation zwischen Intel und Cloudera geschieht unter anderem mit dem Ziel, Clouderas Distribution des Big-Data-Frameworks Apache Hadoop auf Intels Xeon-Prozessorarchitektur abzustimmen. Der Chip-Hersteller will zudem seinen Kunden Cloudera's Distribution including Apache Hadoop (CDH) sowie Cloudera Enterprise als die von Intel bevorzugte Hadoop-Plattform vorschlagen. Außerdem wird der Konzern seine eigene Intel-Distribution nicht mehr fortführen. Die Besonderheiten der Intel Distribution for Apache Hadoop (IDH) beziehungsweise der darauf aufbauenden Intel Data Platform (IDP) sollen in Clouderas Distribution einfließen.

Das Big-Data-Framework Hadoop erleichtert die Entwicklung verteilt laufender Anwendungen, die umfangreiche Berechnungen auf großen Datenmengen durchführen. Die Open-Source-Software implementiert Googles MapReduce-Algorithmus, heißt aber mittlerweile auch andere verteilte und nicht verteilte Algorithmen im Hadoop-Cluster willkommen. Rund um das Framework sind etliche Unter- und Nebenprojekte eingeflossen, deren Zusammenspiel Hadoop-Distributionen verwalten und die sie um weitere Features ergänzen wollen. Neben den Paketen von Cloudera und Hortonworks gibt es noch Distributionen von Google, MapR, Microsoft, Amazon Web Services und Teradata

Cloudera entstand 2009, als sich drei Ingenieure von Google, Yahoo und Facebook mit dem früheren Oracle- und Sleepycat-Manager Mike Olson zusammentaten, um eine der ersten Distributionen rund um Hadoop und dessen Unter-und Seitenprojekte anzubieten. Schon kurz darauf stieg Hadoop-Begründer Doug Cutting als Chief Technology Officer (CTO) bei Cloudera ein. (ane)