Nokia Siemens Networks streicht 500 Stellen in Deutschland
Das Netzwerk-Joint-Venture von Nokia und Siemens vollendet nach eigenen Angaben die Restrukturierung mit weiterem Stellenabbau in Deutschland und Finnland. In MĂĽnchen soll der Standort HofmannstraĂźe geschlossen werden.
Der Telekomausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) will bis Ende Oktober 2009 in Deutschland weitere 500 Arbeitsplätze streichen. Die Stellen würden in erster Linie an einem Standort in München gekürzt, teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag mit. Betroffen seien unter anderem die Bereiche Softwareentwicklung, Vertrieb und Service. Daneben werden rund 750 Stellen in Finnland wegfallen. Außerdem sollen ein Produktionsstandort verkauft und der Münchner Ableger des Geschäftsbereichs Radio Access nach Ulm verlagert werden.
"Mit den nun angekündigten Maßnahmen sind die ursprünglich ausgegebenen Restrukturierungspläne weitgehend erfüllt", sagte Bosco Novak, Vorstand Personal bei Nokia Siemens Networks, der Finanz- Nachrichtenagentur dpa-AFX. Insgesamt war nach der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens von Nokia und Siemens vor rund anderthalb Jahren der Abbau von rund 9000 Stellen angekündigt worden, davon rund 2900 in Deutschland. Neben den Kürzungen in Deutschland und Finnland stehen auch Stellen in Ägypten und den USA zur Disposition. Inzwischen hat das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit bereits 6000 Arbeitsplätze eingespart.
Außerdem will Nokia Siemens Network durch die Auslagerung von Unternehmensbereichen Personal einsparen. So soll nun die Produktionsstätte in Durach im Allgäu an das dortige Management verkauft werden. Aktuell könne dort nicht mehr die erforderliche Auslastung von NSN gewährleistet werden, um das Personal zu halten, hieß es zur Begründung. "Wir ziehen uns allerdings nicht komplett zurück, sondern wollen mit Lieferverträgen den Übergang sicherstellen", sagte Herbert Merz, Head of Operations bei Nokia Siemens Networks. Die rund 500 betroffenen Mitarbeiter sollen ihre Arbeitsplätze behalten können. Die Produktionsstandorte in Bruchsal und Berlin bleiben bestehen.
Die Planungen sehen außerdem vor, Forschung und Entwicklung sowie andere Aktivitäten der Geschäftsbereiche zu konzentrieren. So soll der Standort Ulm zum Forschungs- und Entwicklungszentrum für die so genannten Long-Term-Evolution-Produkte (LTE) – die nächste schnelle Mobilfunk-Generation – ausgebaut werden. Rund 500 Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Radio Access in München sollen deshalb nach Ulm umziehen. (dpa) / (vbr)