Weiterer Stellenabbau bei Nokia

Der finnische Handyhersteller nutzt die Konsolidierung der Service-Angebote auf die "Ovi"-Plattform für weitere Sparmaßnahmen, von denen nach Unternehmensangaben etwa 450 Mitarbeiter betroffen sind.

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Der finnische Mobilfunkriese Nokia will im Zuge der Konzentration seiner Angebote für Mobil- und Internetdienste auf eine Plattform weitere Kosten einsparen, teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag mit. Den Maßnahmen fallen Medienberichten zufolge 360 Jobs in der Servicesparte zum Opfer. Insgesamt sind laut Nokia 450 Mitarbeiter von den Plänen betroffen.

Der Handyhersteller bastelt seit knapp zwei Jahren an seiner Tür ins Netz: Die "Ovi" (finnisch für Tür) getaufte Plattform soll die Serviceangebote der Finnen bündeln. Laut heutiger Mitteilung sollen etwa im Ngage-Shop erhältliche Handyspiele künftig auch im Ovi-Store zu erwerben sein. Darüber hinaus will sich Ovi für Partner aus dem Web-2.0-Universum öffnen, etwa Social Networks oder Foto-Communities. Nokia bietet unter dem Namen "Ovi" selbst Mail-, Foto- und Messaging-Dienste an.

Mit Ovi will sich Nokia als Diensteanbieter etablieren und das Servicegeschäft zu einer zweiten Umsatzsäule neben der Hardware ausbauen. Bisher haben die Finnen aber Schwierigkeiten, sich gegen etablierte Konkurrenz und Widerstände bei den Netzbetreibern durchzusetzen. Nokia ist zwar weiterhin unangefochten der Primus im weltweiten Handygeschäft, kann ein zweites Standbein aber durchaus brauchen.

Zuletzt hatten die Finnen Schwäche gezeigt: Nokia hatte im Ende März abgelaufenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 einen drastischen Gewinnrückgang zu verkraften. Während die Umsätze um 27 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro schrumpften, brach der Gewinn dramatisch von 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr auf 122 Millionen Euro ein. (vbr)