DynDNS-Urgestein stellt Gratis-Angebot ein

Das US-Unternehmen Dyn stellt seinen kostenlosen dynamischen DNS-Service in Kürze ein. Nutzer des Gratisdienstes sollten die Gelegenheit nutzen und ihre Router rechtzeitig umkonfigurieren.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Das US-Unternehmen Dyn will seinen kostenlosen DNS-Dienst DynDNS nur noch 30 Tage lang anbieten und dann kostenpflichtig machen. Das kündigt der Anbieter in einer E-Mail an Bestandskunden an. Dyn war einige Jahre die Hauptanlaufstelle, wenn Nutzer einen DynDNS-Namen für ihren Anschluss im weltweiten Domain Name System verankern wollten – beispielsweise für Fernwartungszwecke oder Zugriffe auf Webcams oder sonstige Server.

Den Schwenk zu einem rein kostenpflichtigen Angebot begründet das Unternehmen damit, dass es die Einnahmen in seine Supportteams, die eigene Internet-Infrastruktur und Sicherheit investieren will, um einen "noch besseren Dienst für zahlende Kunden anzubieten". Den Wechsel in kostenpflichtige Produkte will das Unternehmen mit Preisnachlässen versüßen. DynDNS Pro heißt jetzt Remote Acess und kostet regulär 25 US-Dollar pro Jahr.

Die kostenlosen Konten haben deshalb nur noch eine Lebensdauer bis zum 7. Mai 2014. Innerhalb dieser Zeit könnten die Nutzer VIP-Accounts für Remote Access kaufen. Danach werden die zugehörigen kostenlosen DynDNS-Dienste stillgelegt.

Dyn hatte sein Gratisangebot bereits zuvor drastisch eingeschränkt. [Update: Für Neukunden gab es schon seit Jahren keinen kostenlosen Service mehr, die Firma führte lange Zeit nur die Gratis-Konten von Bestandskunden weiter – zunächst üblich versorgt, dann eingeschränkt. Nutzer, die zu Beginn der DynDNS-Ära gespendet haben, sind von der Schließung des Gratis-Angebots nicht betroffen, versichert die Frima.] Viele Nutzer haben in der Zwischenzeit zu einem der diversen anderen Anbieter von kostenlosen DynDNS-Diensten gewechselt, darunter NoIP oder auch spdns oder TwoDNS.

Noch sind aber sehr viele Router auf das Angebot von Dyn und allenfalls noch wenige weitere eingeschränkt, sodass der Wechsel nicht mit jedem Gerät leicht fällt. Eine einfache Abhilfe besteht darin, den DynDNS-Client, der Änderungen der IP-Adresse des Anschlusses dem Dienstleister meldet, auf einem PC einzurichten. Der muss dafür zwar Tag und Nacht laufen, aber immerhin verschafft man sich damit etwas Zeitgewinn, um nach günstigen Auswegen zu suchen oder, falls das ohnehin ansteht, um einen neuen Router anzuschaffen.

Dass der Dienst nicht allzu viel Know-how und Hardware-Aufwand erfordert, ist unter Netzwerkprofis längst bekannt. Viele unterhalten daher längst ihren eigenen DynDNS-Server und teilen ihn mit Freunden.

Siehe dazu auch in c't:

  • Eigendynamik. Eigener DynDNS-Dienst für den Hausgebrauch und Freunde. c't 24/13

(dz)