Ulteo Open Virtual Desktop 4.0 mit HTML5-Client

Nach gut einem Jahr konnte Ulteo sein Versprechen einlösen und seinen auf Open-Source-Komponenten aufgebauten Open Virtual Desktop mit einem HTML5-Client ausstatten.

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Von
  • Thomas Drilling

Dank des in der Version 4.0 vorhandenen HTML5-Client haben Anwender des Ulteos Open Virtual Desktop (OVD) neben der nativen Variante eine weitere Zugriffsmöglichkeit über die meisten aktuellen Web-Browser. OVD ist vor allem für den Einsatz in Unternehmen konzipiert. Im Rahmen eines Open-Source-Infrastruktur-Projekts wollen die Entwickler ein System schaffen, das auf Linux- oder Windows-Servern laufende Anwendungen und Desktops an End-User ausliefert. Auf Windows-Servern gehostete Linux-Applikationen basieren auf einem coLinux-Kernel.

Bei der Entwicklung arbeitete Ulteo mit dem Projekt Guacamole zusammen, das einen freien HTML5-Client für Remote-Desktop-Protokolle entwickelt hat. Allerdings unterstützt er im Gegensatz zum nativen keine Audioausgabe und keine USB- oder CD-/DVD-Redirections.

Den Zugriff die Arbeitsoberfläche aus der Ferne erlaubt Ulteos Virtual Desktop - inzwischen auch über einen HTML5-Client.

(Bild: Ulteo)

OVD 4.0 soll aktuellere Linux- und Windows-Versionen unterstützen als vor zwei Jahren mit der Version 3.0, unter anderem Ubuntu 12.04 LTS, Debian 7 oder Windows 2012 R2. Hinzu ist eine Anbindung an Active Directory gekommen. Der native Client, ebenfalls in der Version 4.0, unterstützt Unicode-Tastaturen, C/SC Smartcards für Windows und mehrere Sprachen. Zudem wollen die Entwickler die Kompression verbessert haben, um beim Übertragen von Audio- und Grafik-Daten eine höhere Geschwindigkeit zu erzielen. Der Client soll weniger Speicher benötigen. Eine Roaming-Funktion soll es Anwendern erlauben, mit ihren Sitzungen auf andere Hosts "umzuziehen", ohne den aktuellen Zustand ihrer Arbeitsumgebung zu verlieren.

Darüber hinaus erlaubt OVD 4.0 auf Linux-Anwendungsservern das Steuern der Bandbreite und Dienstqualität (QoS). So kann der Anwender beispielsweise virtuellen Kanälen etwa für Grafik, Sound oder Drucker Prioriäten verleihen oder die Disk-Redircetion einrichten und damit die Reaktionsgeschwindigkeiten gezielt auf seine Umgebung anpassen. Die hinzugekommene Funktion "Dynamic Delivery Fallback" regelt, dass eine Anwendung im virtuellen Desktop automatisch vom Server startet, sollte sie lokal nicht vorhanden sein.

Ulteos Open Virtual Desktop lässt sich in der Community-Ausgabe wahlweise als Virtual Applicance oder zum Installieren auf RHEL, SLE, Ubuntu oder Windows herunterladen. Darüber hinaus gibt es eine kostenpflichtige Premium-Version, die neben zusätzlichen Modulen Clients für Android und iOS mitbringt.

Siehe dazu auch:

(rh)