Open-Source gegen AIDS

Ein Patientendaten-Verwaltungssystem hilft in Afrika, mehr aus den begrenzten medizinischen Ressourcen zu holen, berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe.

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Von
  • Dr. Wolfgang Stieler

Ein Patienten-Verwaltungssystem auf Open-Source-Basis hilft in Afrika, mehr aus begrenzten medizinischen Ressourcen zu holen, berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe (seit dem 13. 11. am Kiosk oder portokostenfrei online zu bestellen). Was auf den ersten Blick wie eine bürokratische Formalität aussieht, kann in Malawi lebensrettend wirken. Denn in dem afrikanischen Land betreuen lediglich 165 Ärzte 14 Millionen Einwohner – von denen rund eine Million mit HIV infiziert sind.

Das von dem US-Computerexperten Gerry Douglas entwickelte System verkürzt nun die typische Anmeldezeit für Patienten auf weniger als eine Minute. Zugleich steigert die Software die Qualität der Behandlung, indem sie beispielsweise hilft, Fehler zu vermeiden, die sich beim Abtippen von Papier-Formularen eingeschlichen hätten.

Grundlage für die Entwicklung war die Open-Source-Software OpenMRS, die unter der Federführung zweier US-Hilfsorganisationen entwickelt wird. Douglas' wahrer Geniestreich ist aber vielleicht die Hardware: Das Baobab-System verwendet im Hintergrund ausrangierte Server von HP, an der Patientenfront kommen berührungsempfindliche Bildschirm-Terminals zum Einsatz, auf denen Bedienknöpfe und Tastatur eingeblendet werden. Hinter dieser teuer erscheinenden Technik verbirgt sich der "I-opener" – ein Internet-PC, den der US-Provider Netpliance vor einigen Jahren zum subventionierten Spottpreis von 99 Dollar feilgeboten hatte.

Mehr dazu in Technology Review 12/08:

(wst)