Raumfrachter "Dragon" soll heute zur ISS fliegen

Nach langer Pannenserie soll der private Raumfrachter "Dragon" an diesem Freitag nun zur Internationalen Raumstation aufbrechen – wenn das Wetter mitspielt. Sollte der Start klappen, könnte auch eine ISS-Computerpanne behoben werden.

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Von
  • dpa

Der bereits seit mehr als einem Monat am Boden gestrandete Raumfrachter "Dragon" soll nun an diesem Freitag zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Der Termin sei bestätigt, hatten die US-Raumfahrtbehörde Nasa und die Betreiberfirma SpaceX bereits am Mittwoch mitgeteilt. Die NASA geht derzeit von einer "40-prozentigen Wahrscheinlichkeit" aus, dass das Wetter ausreichend gut für einen Start sein wird. Meteorologen rechnen allerdings weiterhin mit Schauern und Gewittern im Startgebiet.

Eine zum Teil wiederverwendbare Rakete vom Typ "Falcon 9 v1.1" soll das Frachtmodul gegen 21:25 Uhr MESZ ins All befördern. "Dragon" hat rund 2300 Kilogramm Nachschub und wissenschaftliche Experimente geladen, sowie unter anderem einen neuen Raumanzug. Außerdem sollen zahlreiche private Mini-Satelliten mit ins All genommen werden. Der Frachter hatte ursprünglich schon Mitte März zur ISS aufbrechen sollen, der Start war aber wegen verschiedener technischer Probleme immer wieder verschoben worden.

Warten auf den Countdown: Die Falcon-9-Rakete wird von der Cape Canaveral Air Force Station in Florida aus starten.

(Bild: NASA)

Zuletzt hatte ein Leck in einem Heliumtank der Trägerrakete "Falcon 9" den Abflug verhindert. Der Tank sei nun ersetzt worden, teilte SpaceX mit. Sollte der Start klappen, dann würde "Dragon" am Sonntag an der Raumstation ankommen. Dann könnte auch ein weiteres Problem in Angriff genommen werden: Der Ersatz eines kaputten Backup-Computerteils an der ISS. Ein dafür notwendiger Außeneinsatz sei vorerst auf den 23. April terminiert worden, teilte die Nasa mit.

Der dritte Versorgungsflug des "Dragon" sollte ursprünglich bereits vor rund einem Monat erfolgen, war aber mehrfach verschoben worden. Zunächst mussten Sicherheitsbedenken ausgeräumt werden, dann ging ein Radar am Weltraumbahnhof kaputt, schließlich kamen die Computerpanne an der ISS und der defekte Heliumtank dazwischen. Insgesamt sind bis 2016 mindestens zwölf Flüge geplant. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von rund 1,6 Milliarden Dollar (etwa 1,2 Milliarden Euro). (pmz)