Borland/Compuware: Micro Focus auf Einkaufstour

Das Softwarehaus Micro Focus will für rund 150 Millionen US-Dollar die einstmals wichtige Softwareschmiede Borland und Compuwares "Quality Solutions"-Geschäftsbereich übernehmen.

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Von
  • Alexander Neumann

Das britische Softwarehaus Micro Focus möchte Borland übernehmen, den Anbieter von "Application Lifecycle Management"-(ALM-)Lösungen und früheren Hersteller von klassischen Entwicklerwerkzeugen. Zusätzlich übernimmt Micro Focus Compuwares Geschäft rund um die Themen "Application Testing" und "Automated Software Quality". Beide Übernahmen will Micro Focus mit Barmitteln zahlen.

Micro Focus, das sein Geld vor allem mit der Modernisierung von Legacy-Anwendungen macht, ist bereit, annähernd 75 Millionen US-Dollar für Borland zu zahlen, das in den 90er-Jahren mit mittlerweile verkauften Entwicklungsumgebungen wie Delphi und JBuilder als Microsoft-, Oracle- oder Sun-Konkurrent galt; die Entwicklungswerkzeuge wurden aber vor einiger Zeit in die Sparte Codegear ausgelagert und Mitte vergangenen Jahres verkauft. Die Aktionäre müssen der Akquisition noch zustimmen. Die beiden Unternehmen hoffen auf einen Abschluss der Übernahme noch in diesem oder im dritten Quartal.

Für den Compuware-Bereich will Micro Focus 80 Millionen US-Dollar hinlegen. Davon betroffen sind rund 330 Angestellte, die den Arbeitgeber wechseln sollen. Der Compuware-Geschäftsbereich ist als Ergänzung zu Micro Focus' Produkt in diesem Segment, Data Express, zu sehen.

Micro Focus erwartet für 2009 Gewinne in Höhe von ungefähr 115 bis 117 Millionen US-Dollar. Das entspricht im Vergleich zu den Einnahmen im Jahr 2008 von 88,5 Millionen einem Zuwachs von rund 20 Prozent. Seit November 2006 hat Micro Focus fünf Übernahmen getätigt, darunter Hal, NetManage und Relativity. (ane)