Toshiba schreibt rote Zahlen
Das vergangene Geschäftsjahr schließt der japanische Konzern mit einem Minus von 344 Milliarden Yen ab. Das ist der größte Nettoverlust der Firmengeschichte.
Der japanische Konzern Toshiba bekommt die weltweite Rezession stark zu spüren. Das vergangene, mit dem März beendete Geschäftsjahr hat er wie erwartet mit einem Nettoverlust abgeschlossen. Unterm Strich steht laut Mitteilung ein Minus von 344 Milliarden Yen (2,57 Milliarden Euro), das ist der größte Verlust der Firmengeschichte. Er fiel etwas geringer aus als Mitte April prognostiziert. Vor einem Jahr hatte Toshiba noch einen Nettogewinn von 127 Milliarden Yen verbucht. Das Unternehmen hatte bereits angekündigt, die Stellen von 3900 Zeitarbeitern abzubauen.
Der Umsatz blieb mit 6,65 Billionen Yen (49,8 Milliarden Euro) im Rahmen der Prognose. Vor einem Jahr konnte der Konzern noch einen Umsatzanstieg von 8 Prozent auf 7,67 Billionen Yen melden. Den stärksten aktuellen Umsatzrückgang weist mit 24 Prozent auf 1,3 Billionen Yen die Sparte Electronic Devices mit Schaltkreisen, Flash-Speichern und LC-Displays auf. Mit Fernsehern, DVD-Playern und anderem aus der Sparte Digital Products setzte Toshiba mit 2,4 Billionen Yen 16 Prozent weniger um als vor einem Jahr. Der Umsatz der zweitgrößten Sparte Social Infrastructure, zu der Atomkraftwerke gehören, ging um 1 Prozent auf 2,4 Billionen Yen zurück.
Allein in den Monaten Januar bis März setzte Toshiba in seinem vierten Geschäftsquartal 1,67 Billionen Yen um, 427 Milliarden weniger als vor einem Jahr. Unterm Strich schreibt der Konzern 184 Milliarden Yen in roten Zahlen, nachdem er im vierten Quartal des Vorjahres noch leicht in die Gewinnzone kam. Die Sparte Electronic Devices setzte in diesem Zeitraum 41 Prozent weniger um als im Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Toshiba 6,8 Billionen Yen Umsatz und einen Nettoverlust von 50 Milliarden Yen. Mit der Ausgabe von Aktien und Anleihen will sich Toshiba umgerechnet 3,6 Milliarden Euro Kapital beschaffen. (anw)