Mit All-in-One-PCs will Asus den Desktop-Markt neu aufrollen

Der "Eee Top", der erste All-in-One-Rechner von Asus, soll noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft auch in Europa angeboten werden. Schon binnen drei Jahren soll diese Geräteklasse aber bis zu 40 Prozent des weltweiten Desktop-PC-Geschäftes ausmachen.

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Der kürzlich vorgestellte Eee Top, der erste All-in-One-(AIO)-Rechner aus dem Hause Asus, soll noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft auch in Europa angeboten werden und die Erfolge des taiwanischen Herstellers mit Netbooks auf den Desktop-Markt übertragen. Denn schon binnen drei Jahren soll diese Geräteklasse bis zu 40 Prozent des weltweiten Desktop-PC-Geschäftes ausmachen, verkündete Asustek-Chairman und Firmengründer Jonney Shih anlässlich seines – laut Taipei Times überraschenden – Auftritts im Rahmen einer Produktvorstellung vergangene Woche. Rund fünf Millionen Stück der AIOs wolle Asus in den beiden nächsten Jahren absetzen.

100.000 bis 200.000 Geräte sollen es im ersten Schritt mit den 15,6-Zoll-Touchscreen-Modellen sein, die nach Aussage von Asus-CEO Jerry Shen in Taiwan, Hongkong aber auch Großbritannien bereits auf reges Interesse stießen. Eee Tops mit 20- und 22-Zoll-Display sollen folgen. Mit der Fertigung habe Asus Quanta beauftragt, und nicht wie Brancheninsider ursprünglich vermutet hatten, Hon Hai Precision.

Der Eee Top tritt nicht nur gegen Apples iMacs an, die zu den bekanntesten Vertretern unter den AIOs zählen, auch Hewlett-Packard, Dell, Sony, TriGem und MSI sind inzwischen mit vergleichbaren Rechnern im Markt vertreten – der Gateway One aus dem Hause Acer soll Anfang kommenden Jahres erscheinen. Obwohl der mit einem Atom-Prozessor bestückte Eee Top im Vergleich zu den meisten Konkurrenten weniger Leistung mitbringt, sieht Shen dennoch gute Marktchancen. Mit Einstiegspreisen um 500 Euro kommen die Asus-Rechner einerseits eher günstig daher, außerdem sieht der Firmenchef das bevorzugte Einsatzspektrum der Eee Tops als Multimediazentrale im familiären Umfeld. Schneller Zugriff auf das Internet, Fotos und Videos stünden dabei im Vordergrund.

Kannibalisierungseffekte durch die Eee Box oder den Eee Top, die dem etablierten Mainboard-Geschäft schaden könnten, erwartet der Asus-Chef der Taipei Times zufolge nicht. Die drei Produktsegmente seien auf unterschiedliche Abnehmer zugeschnitten und insbesondere im Motherboard-Business könne Asus auf loyale Kunden vertrauen. (map)