Standardzooms im Test: Vollformat vs. APS-C

Bringen Vollformat-Objektive mit ihrem größeren Bildkreis Vorteile, wenn man sie an APS-C-Kameras nutzt? Wir haben Vollformat-Standardzooms an EOS 7D, Nikon D7100 und Sony SLT-A77 montiert und sie gegen ihre APS-C-Pendants antreten lassen.

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Canon EF-S 17–55 mm f/2.8 IS USM

Das Objektiv. Das EF-S 17–55 mm f/2.8 IS USM ist für APS-C-Sensoren gerechnet. Es bietet eine durchgehende Blende von f/2.8 und gehört zu den lichtstärksten APS-C-Zooms bei Canon. Sein Brennweitenbereich liegt zwischen 17 mm und 55 mm, dem Kleinbildformat entsprechend zwischen 27 mm und 88 mm. Mit etwa 650 Gramm zählt es zu den leichteren Lichtriesen im Test. Das wundert nicht, ist es doch ein echter Plastikheimer. Gerade der Drehzoom machte in unserem Test keinen verlässlichen Eindruck. Wer die Kamera nach vorne geneigt auf ein Stativ montiert, sollte sich nicht darauf verlassen, dass das Objektiv seine Brennweite hält.

Canon EF-S 17–55 mm f/2.8 IS USM

Messwerte und Bildkritik. Das EF-S liefert über den gesamten Brennweitenbereich eine gleichmäßige Leistung. Schwächen leistet es sich bei Offenblende, was gerade in Fotos aufgenommen in Telestellung auffällt. So erreicht die 7D mit dem EF-S hier mittig eine Auflösung von 1430 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh). Zu den Ecken hin fällt diese auf 1084 Lp/Bh (etwa 60 Prozent der möglichen Auflösung) ab. Mit einem Wert zwischen 1,1 und 1,3 Pixeln ist auch die chromatische Aberration relativ hoch. Bei Offenblende fällt eine starke Abschattung zum Rand hin auf, die immerhin fast einer ganzen Blendenstufe entspricht. Außerdem kämpft die EF-S-Optik mit kissenförmigen als auch tonnenförmigen Verzeichnungen – da sie allerdings sehr gleichmäßig sind, sollten sie im Bildbearbeitungsprogramm schnell beseitigt werden können.

Canon EF-S 17-55 mm f/2.8 IS USM - Testszene (6 Bilder)

17mm, f/2.8

Canon EF-S 17-55 mm f/2.8 IS USM - Rosengarten (9 Bilder)

Fokusreihe: 17mm, f/2.8 - fern

Unser Bildeindruck deckt sich mit den Messergebnissen. Die Außenaufnahmen wirken klar und kontrastreich. Allerdings fehlt ihnen das letzte Quentchen Schärfe. Beim Parkmotiv werden auch die Schwächen zum Rand hin deutlich. Am wohlsten fühlt sich das Objektiv offenbar zwischen f/4.0 und f/11. Ab f/16 wird das Bild deutlich matschiger.