Jäger-Beute-Simulationen sollen Staus vermeiden

Forscher an den Universitäten Hannover und Karlsruhe arbeiten an neuartigen Algorithmen für bessere Ampelschaltungen.

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Feierabendverkehr – Stoßstange an Stoßstange zieht sich die Blechlawine zäh durch die Stadt. Und kaum nähert man sich mit dem Auto der Kreuzung, springt die Ampel schon wieder auf Rot. Doch es gibt Hoffnung: Für einen verzögerungsfreien Weg nach Hause könnte eines Tages eine Technik sorgen, die am Fachgebiet System- und Rechnerarchitektur (SRA) der Leibniz Universität Hannover mit Partnern an der Universität Karlsruhe entwickelt wird, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Besonders interessieren die Forscher sich dabei für Ampelschaltungen an Kreuzungen. Hier müssen die Zeichengeber korrekt zusammenarbeiten, um den Verkehr flüssig zu halten. Wie man das erreichen kann, wird anhand einer so genannten Multiagentsystem-Anwendung im Rechner getestet, bei der virtuellen Agenten unterschiedliche Verhaltensweisen in Form von Algorithmen zugeordnet werden. Gesetzt wird dabei auf eine so genannte Jäger-Beute-Simulation, bei der sich die Agenten untereinander "bekämpfen".

Hat das System in einer Ampel eine optimale Verkehrslösung gefunden, sendet sie ihren Erfolg, in diesem Fall einen starken Verkehrsfluss, über eine Funk- oder Internet-Verbindung an andere Ampeln weiter. Diese werten das Signal aus und wollen auch an diesem Erfolg teilhaben. Also senden sie ebenfalls ein Signal, dass sie mit der "erfolgreichen" Ampel zusammenarbeiten möchten. So entsteht nach und nach ein Netzwerk, in dem mit allen dazugehörigen Ampeln die besten Schaltzeiten berechnet und angewendet werden können.

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(bsc)