Besuch im Rechenzentrum des TĂĽV Nord
Nicht nur Google und Facebook haben coole Rechenzentren, auch bodenständige deutsche Unternehmen wie der TüV Nord. Hier geht es aber um andere Aspekte als bei den Web-Riesen.
Am Standort Hannover hat die TüV Nord Group ein neues Rechenzentrum in Betrieb genommen. Hier will das Unternehmen einerseits viele Server und Speichersysteme konsolidieren, die bisher in anderen Niederlassungen laufen. Andererseits will der TüV Nord den Platz in den besonders gesicherten Räumen auch vermieten.
Im April gewährte Leroy Racette, Bereichsleiter EDV der TüV Nord Group, einer Besuchergruppe Einblick. Für die Planung der komplexen Energie- und Sicherheitstsechnik zeichnete die Firma Röwer verantwortlich, viele Schränke und Anlagen stammen von Rittal.
Rechenzentrum Hannover des TĂĽV Nord (18 Bilder)

Rechenzentrum TĂĽV Nord: Eingangsbereich
Anders als bei den Riesen-Rechenzentren von Web-Giganten wie Apple, Google, Facebook oder Microsoft geht es beim TüV Nord in Hannover-Döhren nicht um schiere Größe. Auch müssen keine Rekorde in der Stromversorgung und Kühlung gebrochen werden: In den nach Kalt- und Warmgängen geordneten Racks stecken vor allem gewöhnliche Blade-Server und Storage-Systeme.
Wichtig ist für das Aufgabenspektrum des TüV Nord vor allem hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit, sowohl im Sinne höchster Verfügbarkeit als auch im Sinne von Zugriffsschutz. Ein Zaun schützt das überwachte Gelände. Externe Versorgungs- und Datenleitungen sind redundant ausgelegt, ein Dieselgenerator mit großem Tank überbrückt auch längere Stromausfälle. Auf das Feuerlöschsystem ist Leroy Racette besonders stolz: Es arbeitet mit M3 Novec und soll gewährleisten, dass die Räume nach einem Brandschaden schnell wieder betreten werden können, um mit den Reparaturen zu beginnen.
In der Summe sorgen die vielen einzelnen Maßnahmen dafür, dass das Rechenzentrum die Vorgaben der TüV-IT-Zertifizierung Trusted Site Infrastructure Level 3 (Tier III) erfüllt.
Für energetische Effizienz sollen einerseits verlustarme Stromversorgungssysteme sorgen, andererseits ein ausgefeiltes Kühlkonzept: Bis zu Außentemperaturen von 24 Grad Celsius kommt das Rechenzentrum ohne Kältemaschinen aus – wärmer wird es in Hannover nur an wenigen Tagen des Jahres. (ciw)