Unterirdischer Eis-Schutzwall um havariertes AKW Fukushima genehmigt

Ein unterirdischer Schutzwall aus gefrorenem Erdreich soll verhindern, dass aus Fukushima radioaktiv verseuchtes Wasser austritt und sauberes hinein sickert. Dieser seit Monaten diskutierte Plan wurde nun von der Aufsichtsbehörde genehmigt.

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Testlauf für die Errichtung des Eiswalls

(Bild: Tepco)

Japans Atombehörde hat den Bau eines Schutzwalls um die Reaktorblöcke 1 bis 4 des havarierten Atomkraftwerks Fukushima genehmigt. Das berichtet die Japan Times und beschreibt die Konstruktion des unterirdischen Eiswalls. Demnach sollen auf einer Länge von 1,5 Kilometern um die Reaktorblöcke Rohre im Boden verlegt werden, durch die eine eiskalte Flüssigkeit geleitet wird. Das auf diese Weise eingefrorene Erdreich soll dann verhindern, dass radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem Komplex austritt oder unverseuchtes Wasser aus der Umgebung hinein gelangt.

Der nun genehmigte Plan wurde bereits vor fast einem Jahr diskutiert und in der Zwischenzeit immer weiter geprüft. So war vor allem unklar, wie stark der Boden durch die Belastung absinken könnte. Tepco, der Betreiber des Atomkraftwerks, habe nun erklärt, dass ein Absinken um bis zu 16 Millimeter erwartet wird, was die Stabilität des Bodens aber nicht beeinträchtige. Alle Fragen seien aber noch nicht beantwortet, etwa die danach, wie man die Menge des verseuchten Wassers in den Reaktorgebäuden messen könne. Von dem bereits abgepumpten verseuchten Grundwasser sollen kommenden Dienstag insgesamt 640 Tonnen ins Meer gepumpt werden.

Die havarierten Reaktorblöcke 1 und 2 im Mai 2011

(Bild: Tepco)

Am 11. März 2011 war das Atomkraftwerk infolge des verheerenden Erdbebens und des nachfolgenden Tsunamis schwer beschädigt worden. Seitdem wird unentwegt Wasser zur Kühlung in den Reaktor gepumpt. Immer größere Mengen werden dadurch kontaminiert und danach in großen Tanks gelagert. Gleichzeitig dringen unentwegt große Mengen an Grundwasser in den Komplex ein. Der Eiswall, dessen Kosten die Regierung und nicht Tepco übernimmt, soll diese Probleme nun eindämmen (mho)