Institut der deutschen Wirtschaft: Fachkräftemangel teilweise entschärft

Die Lücke zwischen Angeboten an Jobs in MINT-Berufen und der Nachfrage hat ist in den vergangenen Jahren kleiner geworden, hat das Institut der Deutschen Wirtschaft errechnet.

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Der von der deutschen Wirtschaft viel beschworene Fachkräftemangel scheint entschärft – zumindest für die "MINT"-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Unter den Akademikern in diesem Bereich fehlten im Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate 52.000, geht aus dem Frühjahrsreport des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Vor einem Jahr betrug die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage noch 83.000. Ähnlich ist es auf der Ebene der beruflich qualifizierten Fachkräfte: Dort konstatierte das Institut für den Zeitraum Mai 2013 bis April 2014 60.000 fehlende Fachkräfte, während es vor in den zwölf Monaten zuvor noch 99.100 waren.

Für das Jahr 2020 geht das IW davon aus, dass voraussichtlich 88.800 MINT-Akademiker fehlen. Auch hier hat sich anscheinend die Lage entspannt, denn vor einem Jahr wurden noch 156.000 nicht besetzte Stellen prognostiziert.

Auf der Ebene mit beruflicher Qualifikation sieht das anders aus. Hier geht das IW nach wie vor davon aus, dass im Jahr 2020 1,41 Millionen Stellen unbesetzt bleiben werden. Wenn vom IW vorgeschlagene Reformen wie ein um ein Jahr späterer Renteneintritt, Aktivierung von Teilzeitreserven von Frauen und andere Effekte fruchten wie die Zuwanderung, dann könne der Bedarf an Fachkräften auf der akademischen Ebene gedeckt werden, auf der beruflichen aber nicht.

Dazu, den Bedarf an Fachkräften stärker zu decken, hätten in den vergangenen Jahren die steigende Zahl der Studienanfänger in den MINT-Fächern und die Zuwanderer mit Qualifikationen beigetragen, teilt das IW mit. Auch sei das Potenzial von Älteren besser genutzt worden. Heute arbeiteten 87 Prozent der 55- bis 59-jährigen MINT-Akademiker, im Jahr 2005 waren es 82 Prozent. Unter den gleichaltrigen beruflich qualifizierten MINT-Fachkräften stieg die Erwerbsquote von 66 auf 76 Prozent. Stärker zulegen konnte sie bei den 60- bis 64-Jährigen.

Im Vergleich zum Jahr 2005 ist die Erwerbstätigkeit von MINT-Akademikern von 1,97 Millionen auf 2,43 Millionen im Jahr 2011 gestiegen, das bedeutet eine Zunahme um 23,2 Prozent. Die Erwerbstätigkeit von beruflich qualifizierten MINT-Fachkräften ist im selben Zeitraum von 8,77 Millionen auf 9,39 Millionen gestiegen, also um 7,1 Prozent. (anw)