Dailymotion testet Flash-freies Videoportal

Das französische Videoportal Dailymotion verzichtet bei seiner als "Pré Bêta" gekennzeichneten Seite openvideo.dailymotion.com auf den Einsatz proprietärer Plug-ins. Dafür ist man zum Abspielen der Videos derzeit auf Firefox 3.5 Beta angewiesen.

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Das französische Videoportal Dailymotion verzichtet bei seiner als "Pré Bêta" gekennzeichneten Seite openvideo.dailymotion.com auf den Einsatz proprietärer Plug-ins wie Flash und Silverlight. Stattdessen reizt die Openvideo-Seite die Möglichkeiten von HTML 5 und den Vorabversionen von Firefox 3.5 aus. Statt über ein Plug-in bindet der von dem Videoportal eingesetzte HTML 5 Video Player mit dem freien Videocodec Ogg Theora kodierte Inhalte über das mit HTML 5 kommende video-Element ein. Der Player selbst besteht aus JavaScript, CSS3, SVG-Filtern und PNGs. Zur Wiedergabe der Inhalte verweisen die Betreiber des Videodienstes auf die Vorabversionen des Webbrowsers Firefox 3.5, die Decoder für die Ogg Theora und dessen Audio-Pendant Vorbis mitbringt. Wer die Seite mit einem anderen Browser ansurft, bekommt den Hinweis, dass er zur Anzeige der Videos ein "fortschrittlicheres" Surfgerät benötige. Der Code sei derzeit auf den Mozilla-Browser optimiert, man wünsche sich aber eine engere Zusammenarbeit mit den Entwicklern von Webkit und Opera, heißt es im Dailymotion-Blog.

Ob Dailymotion damit wie erhofft "Geschichte schreibt", bleibt abzuwarten. Immerhin wagt sich erstmals ein großes Videoportal – zumindest testweise – auch mal ohne das dominierende Flash-Format auszukommen; Wikipedia und andere (wie tinyvid.tv) verwenden ohnehin nur Ogg-Formate. Mehr zu seiner Strategie will Dailymotion auf der Open Video Conference in New York am 19./20. Juni verraten.

Um audiovisuelle Inhalte ohne zusätzliche Plug-ins im Browser abspielen zu können, schlugen das World Wide Web Consortium (W3C) und Mitglieder der Web Hypertext Application Technology Working Group (WhatWG) die von der Xiph Foundation entwickelten freien Ogg-Codecs im "W3C Editor's Draft" für HTML 5 als Standard für die vorgesehenen video- und audio-Elemente vor. Doch schließlich sorgten unter anderem von Nokia vorgetragene Bedenken "der Patentrisiken" solch "proprietärer Codecs" dafür, dass der Passus wieder aus dem Draft gestrichen wurde. (vza)