Intel ĂĽberarbeitet Core-i7-Produktpalette
Mit dem Core i7-975 Extreme Edition stellt Intel ein neues Prozessor-Flaggschiff vor und bringt zugleich den Core i7-950.
Im November vergangenen Jahres läutete Intel für die nur drei Mitglieder zählende Core-i7-Familie den Prozessor-Generationswechsel ein: Als erste Vertreter der Nehalem-Generation brachten sie einen dreikanaligen DDR3-Speichercontroller mit sowie Hyper-Threading, QPI und Turbo Boost. Das Top-Modell Core i7-965 Extreme Edition (XE) rannte an die x86-Leistungsspitze. Nachdem zwischenzeitlich die eng verwandten Xeons der Baureihe 5500 erschienen, überarbeitet Intel nun die Core-i7-Familie.
Statt Core i7-965 Extreme Edition (3,2 GHz) und Core i7-940 (2,93 GHz) gibt es nun Core i7-975 Extreme Edition (3,33 GHz) und Core i7-950 (3,06 GHz); nur der Core i7-920 (2,66 GHz) bleibt weiterhin lieferbar. An den Preisen ändert Intel nichts – anscheinend meint man beim Halbleiter-Weltmarktführer, dass der Performance-Abstand zu allen anderen x86-Prozessoren die hohen Preise weiterhin rechtfertigt. Die Neulinge – und bald auch den Core i7-920 – fertigt Intel mit einem leicht überarbeiteten Kern im Stepping D0, bisher war C0 aktuell.
Vorab schickte Intel einen Core i7-975 XE ins c't-Testlabor, wo er die meisten Benchmarks ein bisschen schneller absolvierte als sein Vorgänger; in einigen wenigen Messungen rechnete der Neuling um etwas mehr als die 4 Prozent flotter, die aufgrund seines Taktfrequenz-Vorteils von 133 MHz zu erwarten wären. Außerdem schluckt er im Leerlauf einige Watt weniger Energie. Beides deutet darauf hin, dass dank eines grundsätzlich etwas niedrigeren Energiebedarfs der Turbo-Modus – also die Übertaktungs-Automatik – ein wenig häufiger oder länger greift.
Die hohen Prozessorpreise zeigen, dass Intel den Core i7 weiterhin als High-End-Produkt für Single-Socket-Workstations oder Gaming-Rechner positioniert; für LGA1366-Mainboards steht weiterhin ausschließlich der ebenfalls vergleichsweise teure Chipsatz X58 bereit. Mittlerweile sind allerdings einige (Micro-ATX-)Mainboards mit LGA1366-Fassung zu Preisen unter 160 Euro erhältlich, auch viele ungepufferte DDR3-SDRAM-DIMMs kosten kaum noch mehr als ihre DDR2-Vorgänger.
Deutlich günstiger wird Nehalem-Technik für Desktop-Rechner erst mit den von Intel für die zweite Jahreshälfte – man erwartet den September – angekündigten LGA1156-Prozessoren Lynnfield (wie der Core i7 vier Kerne/acht Threads) und Clarkdale (zwei Kerne/vier Threads und integrierte GPU). Allerdings wird zurzeit über Lynnfield-Listenpreise spekuliert, die ebenfalls im Bereich von mindestens 200 US-Dollar liegen. Sofern das zutrifft, werden wohl bestenfalls die Clarkdale-Doppelkerne deutlich günstiger sein als Core-i7-Vierkerne. Wie bei den Xeons sind von Lynnfield/Clarkdale Versionen zu erwarten, bei denen Intel einzelne Funktionen wie Turbo Boost oder Hyper-Threading deaktiviert. (ciw)