iPhone-"Entführung" per Fernzugriff: Apple betont, dass iCloud sicher ist

In einem Statement heißt es, die derzeit in Australien die Runde machenden Erpressungsversuche, bei denen Angreifer Apple-Hardware aus der Ferne sperren, hätten nichts mit Sicherheitsproblemen in der iCloud zu tun. Schlechte Passwörter seien schuld.

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Apple hat sich zu Vorfällen in Australien geäußert, bei denen Besitzer von iPhones, iPads und Macs momentan über die iCloud-Fernwartungsfunktion "Find My iPhone" / "Find My Mac" / "Find My iPad" erpresst werden. Nutzer hatten gemeldet, dass ihre heimischen Geräte plötzlich gesperrt waren und der bislang unbekannte Angreifer sie aufforderte, zwischen 50 und 100 US-Dollar über anonyme Zahlungswege zu begleichen, um diese Sperre aufzuheben.

In einem kurzen Statement, das dem US-IT-Nachrichtendienst ZDNet vorliegt, heißt es nun, Apple nehme das Thema Sicherheit sehr ernst. iCloud selbst sei bei diesem Vorfall "nicht kompromittiert" worden. Stattdessen sollten betroffene Nutzer ihr Apple-ID-Passwort so schnell wie möglich ändern und es künftig vermeiden, die gleiche Nutzername-Passwort-Kombination für unterschiedliche Dienste zu verwenden. "Jeder Nutzer, der weitere Hilfe benötigt, kann AppleCare kontaktieren oder seinen örtlichen Apple Retail Store besuchen", erklärt der Konzern abschließend.

Wie sich ein "entführter" Mac beim Nutzer präsentiert.

(Bild: Sydney Morning Herald)

Allerdings stellt sich die Frage, ob die Angreifer, die über eine bislang noch unklare Methode an die zentralen Apple-ID-Zugangsdaten betroffener Nutzer gelangten, deren Passwort nicht sowieso geändert haben, schließlich hängt daran auch die Fernsperrung, die für aktuelle Macs sowie iOS-Geräte zur Verfügung steht. Unter iOS ist es möglich, über ein Backup wieder Zugriff auf sein Gerät zu erhalten. Zudem lässt sich ein früher gesetzter Passcode nutzen, um ein "entführtes" Gerät zu entsperren, da dieser über die Fernwartung nicht verändert werden kann.

Bei gesperrten Macs kommt man an seine Daten, indem man den eingebauten Datenträger aus der Maschine ausbaut und an einem anderen Mac mountet, was bei SSDs ohne passendes Gehäuse natürlich nicht geht. Zum direkten Entsperren sollte man sich an den Apple-Support wenden. (bsc)