Game Engine: Unity 4.5 bringt natürlichere 2D-Physik und verbessert Update-Optionen

In der gerade freigegebenen Version 4.5 haben sich die Entwickler hinter der Spiele-Engine auf Geschwindigkeits- und Shaderprobleme konzentriert. Wie Unity 4.6 zu schöneren Game-Oberflächen beitragen wird, kann man aber auch schon sehen.

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Von
  • Julia Schmidt

Unity Technologies hat Version 4.5 seiner Game Engine Unity veröffentlicht. Mit 450 Bugfixes beseitigten die Entwickler so viele Fehler wie noch nie, allerdings ist das nicht das Einzige, was das aktuelle Release ausmacht. Zu den Spielen, die Unity verwenden, zählen unter anderem Bigpoints Online Browser Game Battlestar Galactica Online und die iOS-Variante des Myst-Remakes realMyst.

Unity 4.5 ermöglicht es unter anderem, auf aktuellen iOS-Geräten die Programmierschnittstelle Open GL ES 3.0 (Open Graphics Library for Embedded Systems) zu nutzen. Darüber hinaus sollen die Szenen schneller laden und auch die Wartezeiten beim Importieren von Shadern ließen sich senken. Benötigte Shader-Varianten kompiliert Unity 4.5 bei Bedarf. Es speichert die Ergebnisse im Bibliotheksordner, um künftige Zugriffe zu beschleunigen. Überarbeitete Fehlermeldungen mit genaueren Angaben zum Ort des aufgetretenen Fehlers sollen zudem das Debuggen der Schattierungselemente erleichtern.

Eine weitere Neuerung ist der Module Manager, der es ermöglicht, einzelne Teile einer Unity-Installation zu aktualisieren, ohne eine komplett neue Version einspielen zu müssen. Auf diese Weise sollen sich kleinere Änderungen, etwa zur Unterstützung neuer Geräte, schneller in Unity einbinden lassen. Zuvor war es immer nötig, ein neues Installer-Paket von etwa 1 GByte herunterzuladen, auch wenn es nur eine klitzekleine Neuerung gab. In Unity 4.5 werden zunächst einmal Elemente, die mit der Unterstützung für Android, BlackBerry, iOS und Windows Phone 8 zusammenhängen, als Module gehandhabt, die sich einzeln auf den aktuellen Stand bringen lassen.

In Unity 4.5 konnten die Entwickler nicht nur die 2D-Physik verbessern, sondern unter anderem auch Verbundstücke für Räder ergänzen.

Die kostenpflichtige Pro-Variante kann auf Windows-Geräten mit DirectX 11 automatisch stereoskopische Inhalte erstellen. Auch für die Entwicklung von 2D-Spielen gibt es Neuerungen: So stehen etwa Verbindungsstücke für Räder zur Verfügung und die API soll wesentlich flexibler sein. Außerdem konnten die Entwickler die Physik im Zweidimensionalen verbessern, sodass sie eher mit dem 3D-Physik-System der Engine vergleichbar ist und natürlichere Ergebnisse erzielen kann.

Nachdem sich Anwender häufig über die eingeschränkten Möglichkeiten zur Gestaltung von ansprechenden Benutzeroberflächen beklagten, soll die kommende Version Unity 4.6 neue, auf Interaktion angelegte Spielobjekte wie Buttons und Slider mitbringen. In einem Video stellt Unity-Mitarbeiter Rune Skovbo Johansen das geplante UI-System vor.

Ein genauer Termin für die Veröffentlichung von Unity 4.6 steht noch nicht fest. Allzu lange sollte es nicht dauern, denn am Horizont zeigt sich schon Version 5.0: Die hat Unitiy Technologies bereits im März auf der Game Developers Conference in San Francisco vorgestellt. Sie soll unter anderem das Echtzeit-Beleuchtungssystem Enlighten integrieren. Dazu kommen bessere Shader-Module, die physikalische Eigenschaften beachten, und Optionen zum Abmischen und Mastern von Audiospuren in Echtzeit.

Der Umgang mit der Unity Game Engine ist Thema eines Tutorials der c't-Ausgabe 13/2014, die am Montag, den 2.6. erscheint. Auch die iX hat sich dem Thema schon in einer dreiteiligen Artikelserie zur Entwicklung eines 3D-Spiels zugewandt (iX 2/2014 bis 4/2014). Die Artikel lassen sich bei Interesse beispielsweise online einzeln erwerben. (jul)