Vorschau auf den LinuxTag 2008

Der LinuxTag öffnet vom 28. bis 31. Mai 2008 in Berlin seine Pforten und lockt mit einem viertägigen Vortragsprogramm und über 130 Ausstellern.

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Inhaltsverzeichnis

Vom 28. bis 31. Mai 2008 öffnet der diesjährige LinuxTag seine Pforten – zum zweiten Mal auf dem Berliner Messegelände. Mit einem viertägigen Vortragsprogramm zu verschiedensten Themen, einem Einsteiger-Workshop am Freitagnachmittag, verschiedenen Zertifizierungsangeboten für Besucher und einer Ausstellung mit Ständen von über 130 Firmen und Projekten richtet sich die Veranstaltung an ein breites Publikum. Abgerundet wird das Programm durch Workshops, in denen die Besucher selbst Hand anlegen können, und etliche Tutorien, die professionelle Trainer abhalten. Träger ist der LinuxTag e.V., für die Ausrichtung ist die Messe Berlin verantwortlich.

Die Eintrittspreise haben sich im Vergleich zum Vorjahr etwas erhöht, das Tages-Ticket kostet regulär 9 Euro, die Dauerkarte schlägt mit 24 Euro zu Buche. Schüler, Studenten und Behinderte zahlen gut die Hälfte. Wer einem Community-Projekt nahesteht, das auf dem LinuxTag ausstellt, kann dort möglicherweise ein Freiticket bekommen. Mit den Eintrittskarten zum LinuxTag erhalten die Besucher an den ersten beiden Tagen auch Zutritt zur parallel auf dem Messegelände ausgerichteten Messe IT-Profits.

Wer an der LinuxNacht teilnehmen möchte, dem sogenannten Social Event des LinuxTags, das am Donnerstagabend im alten Umspannwerk in Kreuzburg stattfindet, sollte sich möglichst gleich am ersten Tag eine der wenigen Karten für 30 Euro sichern. Aussteller und Projekte bekommen vergünstigte Karten. Im Preis inbegriffen sind die Getränke sowie das Buffet.

Der Business- und Behörden-Kongress, noch vor zwei Jahren eine dem LinuxTag vorgelagerte Veranstaltung, wurde wie im Vorjahr wieder in das reguläre Vortragsprogramm eingegliedert und kann ohne zusätzliche Kosten von jedermann besucht werden. Die Business-Vorträge belegen am ersten und zweiten Veranstaltungstag einen kompletten Track in den Vortragsreihen und werden am Mittwoch durch diverse andere Vorträge, die auf den professionellen Linux-Einsatz abzielen, und am Donnerstag durch einen zweiten Business-Track sowie diverse Firmenvorträge im Business-Forum ergänzt.

Den Projekten Fedora, OpenSuse und OpenSolaris hat der LinuxTag ebenfalls einen eigenen Track gewidmet. Während sich das Vortragsprogramm der Fedora User and Developer Conference (FUDCon) am Freitag eher an Entwickler richtet, ist der OpenSuse-Tag am Samstag für Anwender gedacht und zeigt, was man von der voraussichtlich Ende Juni erscheinenden Version 11 erwarten kann. Die OpenSolaris-Vorträge wiederum wenden sich mit den Themen Clustering, Virtualisierung und Hochverfügbarkeit eher an Administratoren.

Ein weiterer Schwerpunkt des LinuxTag 2008 ist der Einsatz von Linux auf mobilen Geräten. Die Vorträge dazu sind auf Mittwoch (Saal London) und Donnerstag (Saal Paris) konzentriert, wobei der Donnerstag fast ganz Nokias Maemo-Plattform und den Internet-Tabletts 770, N800 und N810 gewidmet ist. Vorträge zu den Linux-Smartphone-Projekten Openmoko und OpenEZX (Motorola-Handys) finden am Mittwochmorgen statt, der Nachmittag gehört der Entwicklung auf Handys und Smartphones mit OpenEmbedded, Jalimo und Java MIDPath.

Einen Einblick in die aktuelle Kernel- und Treiberentwicklung bietet der Kernel-Track am Donnerstag. c't-Redakteur Thorsten Leemhuis, regelmäßiger Verfasser der Kernel-News auf heise open, stellt nicht nur die jüngsten Entwicklungen vor, sondern wagt auch einen Blick in die Zukunft, wohin die Kernel-Entwicklung gehen wird. Anschließend erklärt Hans-Jürgen Koch, Entwickler des Userspace-I/O-Frameworks, wie Programmierer Linux-Treiber in den Userspace auslagern und dort leicht über mehrere Versionen hinweg pflegen können. Am Nachmittag gewährt Kernel-Entwickler Thomas Gleixner Einblicke in die Art und Weise, wie der Linux-Kernel weiterentwickelt wird. Traditioneller Abschluss des Kernel-Tracks bildet das Kernel-Kwestioning, in dem Linux-Entwickler Fragen des Publikums rund um den Kernel beantworten.

Am Freitagnachmittag findet der alljährliche Hacking Contest statt. Dabei wird Live auf der Bühne vorgeführt, wie Hacker-Angriffe vorbereitet werden, welche Möglichkeiten zur Absicherung ein Administrator hat und welche Exploits und andere Lücken Hacker dann noch immer finden, um in das System einzudringen. Damit sollen Administratoren die Herangehensweise von Hackern kennenlernen, denn nur wer seinen Gegner kennt, kann maßgeschneiderte Abwehrtechniken entwickeln und anwenden.

Insgesamt ist der Freitag vornehmlich dem Thema Sicherheit gewidmet, den ganzen Tag über gibt es im Saal Berlin 2 entsprechende Vorträge – damit müssen sich Interessierte entscheiden, ob sie am Nachmittag lieber das Live-Hacking verfolgen oder einen der anderen Vorträge hören.

Präsentationen zu Multimedia-Themen konzentrieren sich auf den Samstag. Gleich zwei Vorträge beschäftigen sich mit dem Aufbau eines Multimedia-Servers auf Linux-Basis, einmal mit LinuxMCE und einmal mit OpenSuse. Allerdings finden beide Vorträge zeitgleich um 12 Uhr statt. Den Abschluss des Thementages und des LinuxTag 2008 bildet eine zweistündige Live-Performance mit Musikern im Saal London, wobei die Möglichkeiten der JackLab Audio Distribution (Halle 7.2b, Stand 113) demonstriert werden. Linux rockt eben doch.