Computex

Intel zeigt Tablets mit Core M und Drahtlos-Ladestandard für Notebooks

Außer dem schon bekannten Asus Chi hat Intel zwei weitere superflache Notebooks mit dem zukünftigen Core M gezeigt und unbeabsichtigt die Taktfrequenz verraten. Zudem wurde ein Notebooks durch eine Tischplatte geladen.

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Am gestrigen Dienstag hatte Intel den Namen Core M ausgepackt, am heutigen Mittwoch gab es auf der Computex drei Vorseriengeräte zu sehen: Intels eigene Studie Llama Mountain, ein OEM-Gerät von Wistron und das schon gezeigte Asus Transformer T300 Chi. Beim wuseligen Fototermin danach gelang ein erster Blick auf den Takt eines Core M: 1,3 GHz wäre demnach die Grundfreqenz laut der Windows-Systemanzeige, zur Turbo-Frequenz gibt es keinen Hinweis. Der Prozessor meldete sich noch als "Genuine Intel(R) CPU 0000".

Einen Hinweis auf die Taktraten des fertigen Core M gibt das allerdings noch nicht, denn in den Demogeräten sitzen natürlich Vorserien-Prozessoren, die nicht auf Performance getrimmt sind. Intel präzisierte eine Eigenschaft des Core M: Er kann wie die bisherigen Core-Prozessoren seine Turbo-Taktrate der vorhandenen Kühlung anpassen und erreicht in einer Docking-Station unter guter Kühlung 40 Prozent mehr Rechenleistung als passiv gekühlt im Tablet.

Core M und A4WP auf der Computex 2014 (8 Bilder)

Intels Llama-Mountain-Dockingstation positioniert das Tablet so, dass man es zum Arbeiten noch gut erreichen könnte. Vom Lüftergeräusch war im Messelärm nichts zu hören.

Demnach könnte der Vorserien-Core-M also bei gleicher TDP einen Turbotakt von vielleicht 2 GHz haben und gut gekühlt im "Docking-Takt" 2,8 GHz erreichen – fast so viel wie der derzeit schnellste 11,5-Watt-i7, der i7-4610Y mit 1,7 GHz Grund- und 2,9 GHz Turbotakt. Die i7-Versionen mit 15 und 28 Watt in aktuellen Ultrabooks schaffen mit maximal 3,3 GHz (i7-4600U und i7-4558) auch keinen viel höheren Takt.

Das Referenzgerät von Intel mit Namen Llama Mountain ist ähnlich dem Asus Chi ein 12,5-Zoll-Tablet mit 2560 × 1440 Punkten, 670 Gramm Gewicht und nur 7,2 Millimeter Dicke – dünner als manch Tablet-Schutzhülle. Intel zeigte dazu die Docking-Station mit eingebauten Lüftern und den erwarteten Schnittstellen wie USB 3.0 und DisplayPort.

Wistron hat an diesem Referenzdesign wenig geändert und nur ein paar Schnittstellen umgesetzt. Das Tastatur-Dock hat Wistron um eine spezielle Vorrichtung erweitert: Ab einem bestimmten Öffnungswinkel fahren hinten mechanisch zwei Flügel aus, die ein Umkippen des Gespanns nach hinten verhindern. Bei steilen Öffnungswinkeln fahren sie von selbst wieder ein.

Auch ein "Llama-Hügel" war zu sehen, eine 10-Zoll-Version des Referenzdesigns mit dann nur 550 Gramm und 6,8 Millimeter. Sie können unter Windows laufen, doch auf den Demogeräten hatte Intel Android installiert.

Kurz demonstrierte Intel noch zwei Drahtlostechniken: Per A4WP wurden Notebooks, Smartphones und Tablets drahtlos geladen, und zwar mehrere Geräte auf einmal – und durch einen dicken Tisch hindurch. Die A4WP-Ladematte war unter der Tischplatte befestigt. A4WP lässt sich wie die bisherigen Drahtlos-Technik leicht nachrüsten, Intel zeigte Handy-Rückteile für einige gängige Modelle. Auch war ein Akku-Powerpack mit A2WP zu sehen, der ein draufgelegtes Handy ohne Kabelsalat lädt.

Fünf neue Mitglieder konnte das A4WP-Konsortium (Alliance for Wireless Power) bekannt geben, Dell, Fujitsu, Lenovo, Logitech und Panasonic; derzeit konkurriert der A4WP mit Qi-Standard des WPC (Wireless Power Consortium). Intels Core-Prozessoren sollen in der Generation nach Broadwell (also eher 2016) A4WP direkt unterstützen.

Auch das Monitorkabel will Intel noch loswerden und zeigte eine Funkübertragung per WiGig. Kam das Notebook in die Nähe des WiGig-Monitors, zeigte er automatisch den Windows-Desktop. Das ganze funktioniert per 802.11ad und ist schon einige Jahre in Entwicklung, nun versprach Intel eine WiGig-Docking-Station für die erste Hälfte 2015. (jow)