Fusion-io stellt neue PCIe-Flash-Speicherkarten vor

Fusion-io gehört zu den Pionieren bei Flash-Speicher für Server. Die wachsende Konkurrenz setzt der Firma zu, die jetzt neue Karten mit hoher Kapazität und Robustheit präsentiert.

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Fusion-io ioMemory Atomic SX300

(Bild: Fusion-io)

Die 2006 in Utah gegründete Firma Fusion-io liefert schon seit 2007 PCI-Express-SSDs. Mittlerweile finden sich solche Flash-Beschleuniger allerdings auch im Lieferprogramm zahlreicher Konkurrenten wie EMC, Intel, Micron, LSI/Seagate, Samsung und OCZ. Fusion-io fährt Verluste ein und will die eigene Position mit speziellen Eigenschaften seiner PCIe-Flash-Speicherkarten stärken: Der in einem FPGA-Chip realisierte Controller verbindet die PCIe-2.0-Schnittstelle auf besonders kurzem Weg mit den NAND-Flash-Chips. Auf den Karten der beiden neuen Serien Atomic ioMemory PX600 und SX300 sind es MLC-Chips aus der 20-Nanometer-Fertigung.

Bei den PX600-Typen reicht die Kapazität von 1 bis 5,2 TByte, Fusio-io verspricht Datentransferraten von maximal 2,7 GByte/s beim Lesen und je nach Kapazität, also Anzahl der parallel nutzbare Chips, bis zu 2,2 GByte beim Schreiben. Wohl nicht zufällig verspricht Intel für die neuen PCIe-3.0-SSDs 2,8 GByte/s Leserate. Beim Lesen nennt Fusion-io maximale IOPS-Raten von 180.000 bis 375.000 für zufällig verteilte 4-KByte-Zugriffe, beim Schreiben mehr.

[Update:] Einige Atomic-Karten erreichen ihre maximale Datentransferrate beim Schreiben nur in PCIe-Steckplätzen, die mehr als 25 Watt Leistung liefern. Laut Fusion-io sind die Mainboards jener Server, für die Fusion-io-Karten angeboten werden, üblicherweise für die höhere Leistungsaufnahme der Karten ausgelegt. In Mainboards mit 25-Watt-Limit sind maximal 1,6 GByte/s möglich.

Fusion-io sieht die eigenen "ioMemory"-Produkte nicht in derselben Liga wie herkömmliche SATA-, SAS- und PCIe-SSDs. Der Zugriff auf den nichtflüchtigen Flash-Speicher erfolgt über einen besonderen Virtual Storage Layer (VSL). Produkte wie Percona Server mit XtraDB sind für solche Flash-Karten optimiert. [/Update]

Die Atomic-Serie vereinheitlicht das Fusio-io-Angebot etwas.

(Bild: Fusio-io)

Fusion-io gewährt 5 Jahre Garantie auf die Atomic-PX600-Familie bis zum Ausreizen der maximal spezifizierten Random-Schreibleistung, je nach Kapazität bis zu 64 Petabytes Written (PBW). Hier liegt wie üblich auch der größte Unterschied zur billigeren Baureihe SX300 für Scale-Out-Systeme: Deren "dickste" Vertreterin mit 6,4 TByte nutzbarer Kapazität ist nur mit 22 PBW spezifiziert, die Garantie beträgt 3 Jahre.

Preise für die neuen Karten sind bisher nicht bekannt, ein älteres ioDrive2 mit 1,2 TByte kostet rund 15.000 Euro, HP offeriert die billigste ioFX mit 410 GByte ab etwa 2000 Euro.

Nur relativ wenige Karten verkauft Fusion-io über den Groß- und Einzelhandel, sondern die meisten über Partner, darunter die großen Server-Marken HP, Dell, IBM, Cisco und Supermicro. Fusion-io-Produkte sind auch für bestimmte Storage-Systeme zertifiziert, etwa von NetApp. Mit neuen Produkten will Fusion-io die Kundenbasis breiter machen.

Noch immer erzielt Fusion-io mehr als 60 Prozent des Umsatzes mit wenigen Großkunden, die jeweils mehr als 10 Prozent des Umsatzes abnehmen. 2013 waren das vor allem Facebook, HP und über einen Zwischenhändler Apple – dort kommen sie wohl in den Cloud-Rechenzentren zum Einsatz. Durch die Verbundenheit mit Apple und weil Apple-Mitgründer Steve Wozniak seit 2009 als Fusion-io-Entwicklungsleiter arbeitet, ist die Marke trotzdem recht bekannt. (ciw)