Stetes Wachstum – Die Neuerungen von Linux 2.6.29

Der neue Linux-Kernel bringt mehrere Dateisystem-Neuerungen und mit Kernel-Based Mode-Setting ein modernes Framework zur Ansteuerung und Kontrolle von Grafikhardware. Neu ist ferner die Unterstützung für Wimax und den Betrieb als Access Point (AP).

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Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis
Inhaltsverzeichnis

Nach acht Vorabversionen und einem durch die Feiertage und die LCA (linux.conf.au) 2009 etwas längeren Entwicklungszyklus hat Linus Torvalds die auf den Namen "Temporary Tasmanian Devil" getaufte Linux-Version 2.6.29 freigeben. Bei ihr dient der maskierte Tasmanische Teufel Tuz vorübergehend als Linux-Maskottchen, um Aufmerksamkeit auf die vom Aussterben bedrohte Tierart zu lenken.

Wie seine Vorgänger der Hauptentwicklungslinie von Linux bringt auch der Kernel 2.6.29 eine Vielzahl von Neuerungen. So nahmen die Kernel-Hacker mit Btrfs und SquashFS zwei neue Dateisysteme auf; ferner erweiterten die Entwickler den Ext4-Code um neue Funktionen und beseitigten einige Fehler im noch jungen Dateisystem. Einen flackerfreien Startvorgang, Text-Konsolen in hohen Bildschirmauflösung sowie die Beseitigung einiger technischer Probleme rund um Grafikhardware verspricht das neue Kernel-Based Mode-Setting (KMS). Dank Verbesserungen im WLAN-Stack Mac80211 kann der Kernel in Zukunft zusammen mit HostAP als Access Point (AP) fungieren. Neben dem Wimax-Subsystem samt passender Wimax-Treiber gab einen Haufen weiterer neuer und erweiterter Treiber für die verschiedensten Hardware-Komponenten auf – darunter zahlreiche Treiber für Audio-, FireWire, USB- und Video-Hardware.

Das folgende Kernel-Log bietet einen Überblick über diese und andere wichtigste Neuerungen von Linux 2.6.29. Die vielen Änderungen an Treibern und den sie umgebenden Subsystemen sind über kurz oder lang auch für Linux-Nutzer von Bedeutung, die sich sonst nicht weiter mit dem Kernel ihrer Linux-Distribution auseinander setzten.