Eclipse-Umfrage: Eclipse 4.x mittlerweile in der Entwickler-Community akzeptiert

Das Gros der Eclipse-Anwender ist mit ihrer Entwicklungsumgebung sehr zufrieden oder zufrieden, und selbst das von vielen lange verschmähte Eclipse 4.x ist mittlerweile bei den meisten gesetzt.

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Von
  • Alexander Neumann

An der jährlichen großen Umfrage der Eclipse Foundation unter Entwicklern haben von Mitte April bis Mitte Mai knapp 900 Personen teilgenommen. Die Open-Source-Organisation will durch die Antworten mehr über die Anwender der verbreiteten Entwicklungsumgebung Eclipse herausfinden beziehungsweise erfahren, mit welchen Tools sie arbeiten. Die Ergebnisse der diesjährigen Ausgabe bestätigen vor allem die aus dem Vorjahr, Überraschungen oder auffällige neue Entwicklungen sind ausgeblieben.

Grundsätzlich ist dabei laut den jetzt veröffentlichten Ergebnissen das Gros der Eclipse-Anwender zufrieden mit ihrer Entwicklungsumgebung. 81,1 Prozent gaben an, sehr zufrieden oder zufrieden zu sein. Das entspricht etwa dem Ergebnis des Vorjahres, als man aber das erste Mal einen Rückgang bei diesen positiven Bewertungen konstatieren musste.

Für die Foundation ist es natürlich eine wichtige Information, inwiefern es den Eclipse-Entwicklern gelingt, die jeweils aktuelle Version im Einsatz zu sehen. So dürfte es die Organisation freuen, dass das derzeit noch aktuelle Release mittlerweile vom Gros der Befragten genutzt wird. Eclipse 4.3 (Kepler) verwenden derzeit 66,8 Prozent, das vor zwei Jahren veröffentlichte Eclipse 4.2 (Juno) kam vor einem Jahr auf 56 Prozent, also einen eher unbefriedigenden Wert. Damit einher geht, dass das ältere Eclipse 3.x nun nur noch auf rund 10 Prozent Anteile unter den Befragten kommt. Vor einem Jahr war hier noch ein Marktanteil von knapp 40 Prozent zu verzeichnen. Das diese Woche erscheinende Eclipse 4.4 (Luna) nutzen in den Entwicklerversionen schon 10,2 Prozent. Es hat also den Anschein, dass Eclipse 4.x nun nach langer Zeit die schon früher gewünschte Akzeptanz unter den Anwendern bekommen hat.

Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Eclipse-Anwender weiterhin vor allem Java-Entwickler sind. 78,8 Prozent der Befragten machen Java als primär verwendete Programmiersprache aus. Andere Sprachen wie C++ (6,8 %), JavaScript, Groovy oder PHP, die sich mit Eclipse ebenfalls bedienen lassen, fallen hier deutlich ab oder spielen überhaupt keine Rolle. Da die meisten Entwickler aber mit mehr als nur einer Sprache zu tun haben, wurde nach weiteren gefragt. Hier liegen unter den Eclipse-Anwendern JavaScript (56,2 %), Python (21,3 %) und C/C++ (20,9 %) vorne.

Bei der großen Verbreitung von Eclipse unter Java-Entwicklern ist die Frage nach der eingesetzten Version der Sprache gerechtfertigt. Das noch junge Java 8 verzeichnet immerhin schon 9,2 Prozent. Die Eclipse-Entwickler haben gleich zum Start die Unterstützung von Java 8 angekündigt. Auf den größten Anteil kommt Java 7 mit 59,2 Prozent, mit dem veralteten und nur noch gegen Bezahlung unterstützten Java 6 haben noch 23,4 Prozent der Befragten zu tun.

Beim Einsatz der Anwendungsserver haben die Open-Source-Kandidaten Tomcat (32,6 %) und JBoss (11,8 %) die Nase vorne. Zulegen konnte hier aber auch Jetty (ein Eclipse-Projekt), der nun auf 7,2 Prozent (+2,9 %) kommt. Die in der internen Eclipse-Entwicklung präferierte verteilte Versionskontrolle Git hat bei den Sourcecode-Managementsystemen nun die Nase vorne. Mit 33,3 Prozent (+3 %) liegt sie jetzt vor dem langjährigen Spitzenreiter Subversion, das mit 30,7 Prozent ein Minus von 7,1 Prozentpunkten zu verzeichnen hat.

Bei den Build- und Release-Management-Umgebungen sind Maven (48,7 %) und Jenkins (38,4 %) an der Spitze. Der Jenkins-Konkurrent aus dem Eclipse-Lager, Hudson, verliert zunehmend an Bedeutung und kommt nur noch auf 11,6 Prozent (2012: 20,1 %, 2011: 32,2 %).

Zumeist waren die Befragten mit der Entwicklung von Webanwendungen und Rich Internet Applications (26 %) beschäftigt, gefolgt von Server- und Middleware-Applikationen (22,9 %) beziehungsweise Desktop-Programmen (19,4 %). (ane)