US-Regierung beginnt Versteigerung der Silk-Road-Bitcoins
Wenn die US-Justiz zur Auktion lädt, werden normalerweise beschlagnahmte Wertgegenstände wie Gemälde versteigert. Nun wird erstmals die Kryptowährung Bitcoin angeboten: Die Bestände stammen von Servern des Drogenmarktplatzes Silk Road.
Die US-Regierung füllt ihre Staatskasse auf ungewöhnliche Art und Weise: Am Freitag kommen in den USA fast 30.000 Bitcoins unter den Hammer. Das Geld haben die US-Behörden von den Servern des illegalen Drogenmarktplatzes Silk Road beschlagnahmt, wie im Januar bekannt wurde. Es ist das erste Mal, dass die US-Justiz Bitcoins versteigert.
(Bild:Â Screenshot)
Auktionen dieser Art sind für die Regierung eigentlich nichts Besonderes. Normalerweise kommen aber handfeste Vermögenswerte zum Einsatz, die bei Razzien oder FBI-Einsätzen sichergestellt werden. "Bitcoins zu verkaufen ist etwas anderes als einen 1998er Chevrolet mit ein paar Einschusslöchern in der Fahrertür“, sagt Experte Steven Englander von der Citigroup.
Damit dürfte die US-Staatskasse durch die Bitcoins ordentlich aufgefüllt werden: Zwischen 17 und 18 Millionen US-Dollar könnte die Auktion einspielen, zuletzt war ein Bitcoin etwas weniger als 600 Dollar wert. Das Ergebnis soll Montagnacht mitteleuropäischer Zeit bekanntgegeben werden.
Die beschlagnahmten Bitcoins werde nun in Tranchen von 3000 Bitcoins versteigert. Zuvor konnten sich interessierte Bieter anmelden, indem sie nicht nur ihre Identität nachweisen, sondern zusätzlich auch 200.000 US-Dollar bei einer US-Bank hinterlegen.
144.000 Bitcoins warten noch
Einen Zipfel des Geheimnisses, wer den zu den Bietern gehören könnte, lüfteten die US-Behörden versehentlich selbst: Auf Mail-Anfragen von Interessenten antwortete der US-Marshal-Service mit einer Mail, die alle Anfragenden im CC enthielt – wobei diese Adress-Liste schnell den Weg in US-Medien fanden. Laut Bericht von Coindesk fanden sich darin unter anderem US-Investmentfirmen wie Second Market und auch die französische Großbank BNP Paribas. Allerdings muss eine Anfrage nicht zwangsläufig heißen, dass sich die Bloßgestellten auch als Bieter angemeldet haben.
Dabei haben die US-Behörden noch mehr virtuelles Vermögen aus der Aushebung der Silk Road in petto: So wurden auch noch rund 144.000 Bitcoins auf den privaten Rechnern des als mutmaßlichen Silk-Road-Betreibers verhafteten US-Amerikaners Ross Ulbricht einkassiert. Ob diese ebenfalls versteigert werden, ist noch offen. (Mit Material der dpa) / (axk)