Formula E: Erste offizielle Testfahrten der Rennserie für Elektro-Rennwagen

Die traditionsreiche englische Motorsport-Rennstrecke Donington Park steht seit Donnerstag ganz im Zeichen elektrisch angetriebener Rennwagen. Die Nähe der neuen "FIA Formula E" zum großen Bruder Formel 1 ist dabei unverkennbar.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Alle Teams fahren in der ersten Saison der Formula E das gleiche Auto: Den Spark-Renault SRT_01E, hier vom Team Amlin Aguri mit Katherine Legge am Steuer

(Bild: heise online / Peter-Michael Ziegler)

Auf der Rennstrecke Donington Park in England haben am Donnerstag die ersten offiziellen Tests der neuen FIA Formula E begonnen. Die rein elektrisch angetriebenen Rennwagen haben eine Leistung von maximal 200 kW (272 PS) und erreichen Höchstgeschwindigkeiten von über 220 km/h.

Obwohl als offene Rennserie ausgelegt, fahren alle Teams in der ersten Saison das gleiche Auto: Den Spark-Renault SRT_01E, ein heckangetriebenes Monoposto (nur ein Sitz), dessen Design stark an Formel-1-Fahrzeuge erinnert. Überhaupt kommt viel Technik und Know-how aus der Liga des großen Bruders: McLaren liefert den Antriebsstrang (Elektromotor, Getriebe, Steuerungselektronik), Williams ist für das Batteriesystem zuständig, Renault tritt als Technologiepartner auf.

Zu den Fahrern, die für die Eröffnungssaison verpflichtet wurden, gehören unter anderem Nick Heidfeld (Venturi), Jarno Trulli (TrulliGP), Lucas di Grassi (Audi Sport Abt) Bruno Senna und Karun Chandhok (beide Mahindra Racing), Sebastien Buemi (e.dams-Renault) sowie Jaime Alguersuari (Virgin Racing) - alles ehemalige Formel-1-Piloten, die zusammen auf mehr als 600 Grand-Prix-Einsätze kommen.

Ergänzt wird das Feld durch Fahrer, die bereits in der DTM, der WRC (Rallye-Weltmeisterschaft), der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft oder der amerikanischen Le-Mans-Series aktiv waren. Jüngster Fahrer im Feld ist Daniel Abt (22 Jahre), der für das einzige deutsche Team (Audi Sport Abt) in der Formula E antritt. Mit der Britin Katherine Legge (Amlin Aguri) und der Italienerin Michela Cerruti (TrulliGP) sind zudem zwei Frauen aktiv.

Testfahrten für die Formula E (15 Bilder)

Fegt ein Formula-E-Rennwagen mit Höchstgeschwindigkeit über die Zielgerade, klingt das fast wie ein Düsenjäger
(Bild: heise online / Peter-Michael Ziegler )

"Für uns geht es zunächst darum, das Auto richtig zu verstehen, weniger um Top-Speed", schildert Nick Heidfeld seine ersten Eindrücke im Gespräch mit heise online. Ziel der meisten Teams ist es, bereits jetzt eine Abstimmung zu finden, die sich über alle zehn Rennen der Saison bewährt. Start ist am 13. September in Peking, im kommenden Mai soll die Formula E dann auch in Berlin Station machen.

Was man in der Formula E nicht sehen wird, sind Batteriewechsel während des Rennens. "Das wollen wir aus praktischen und sicherheitstechnischen Gründen nicht", erklärt der Technische Direktor der Formula E, Carlos Nunes. Die verwendete RESS-Einheit (Rechargeable Energy Storage System) wiegt allein 200 Kilogramm und ist zudem sehr eng mit dem Sicherheitskonzept des Fahrzeugs verknüpft.

Geplant ist deshalb eine Art Staffellauf: Haben die Fahrzeuge nach einigen Runden keinen Saft mehr, sollen die Piloten in einen Ersatzwagen umsteigen und das Rennen damit fortsetzen. In Donington war das Audi-Abt-Team am ersten Trainingstag in der Lage, 12 bis 13 Runden mit einer Batterieladung zurückzulegen. Das bedeutete aber auch, dass man dann jeweils drei bis vier Sekunden hinter der Bestzeit zurücklag.

Einen ausführlichen Bericht zur Formula E und über die ersten Tests in Donington bringt c't in der kommenden Ausgabe 16/14.

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[Update 04.072014 10:06]:

Kurzes Video zur Fahrt eines Elektro-Rennwagens eingefügt. (jk)