Interaktive Oberflächen: "Thermal Touch" als neue Eingabemethode

Mit Hilfe einer Wärmebildkamera will der deutsche Augmented-Reality-Spezialist Metaio Gegenstände zu interaktiven Oberflächen machen.

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Nutzerschnittstellen jenseits von Touchscreens gibt es mittlerweile eine ganze Reihe, seien es nun Gestensteuerungen wie Kinect oder Systeme, die Bewegungen des Nutzers über Beschleunigungssensoren erkennen. Der Münchner Augmented-Reality-Spezialist Metaio arbeitet nun an einer weiteren Variante, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Das Thermal Touch genannte Verfahren nutzt Spuren von Wärme, die ein Mensch hinterlässt, wenn er eine Oberfläche berührt hat. Dazu wird eine Wärmebildkamera eingesetzt. Das könnte erlauben, aus den unterschiedlichsten Gegenständen interaktive Flächen zu machen – von einer Wand über ein Buch bis hin zu einem Spielzeug.

Wärmebildkameras stecken bislang nicht in "smarten" Produkten wie etwa der Computerbrille Google Glass. Doch bei Metaio ist man optimistisch, dass solche Sensoren in naher Zukunft in den meisten Handys und tragbaren Computern landen werden, wie man es heute auch von Beschleunigungssensoren und Magnetometer kennt. Im Januar brachte die Firma Flir bereits ein passendes Kameramodul auf den Markt und verkauft auch eine iPhone-Hülle mit der Technik.

Funktionieren soll das Thermal-Touch-Verfahren auf zahlreichen Gegenständen. Eine Ausnahme ist Metall, weil hier die Wärme zu schnell streut. Wichtig ist nur, dass die Oberfläche bestimmte optische Eigenschaften oder Muster aufweist, die sich tracken lassen. Noch müssen aber einige technische Probleme gelöst werden. Momentan ist beispielsweise die Latenz noch nicht optimal, Berührungen werden erst mit Verzögerung detektiert. Zudem kann der aktuelle Prototyp nur mit flachen Oberflächen umgehen – oder dreidimensionalen, deren Geometrie den Analysealgorithmen bereits vorab bekannt ist.

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(bsc)