Linux-Börsenboom flaut ab [Update]
Der gestrige Börsengang des amerikanischen Linux-Distributors Caldera fiel verhaltener aus als bei den ersten Linuxfirmen, die an der Börse notiert wurden.
Der gestrige Börsengang des amerikanischen Linux-Distributors Caldera fiel verhaltener aus als die stürmischen Kursentwicklungen bei Red Hat und VA Linux Systems, den ersten Linux-Firmen an der Börse. Wo VA Linux mit einem Kursanstieg von über 700% am ersten Tag noch einen neuen Rekord für Erstemissionen setzte, stieg der Kurs der Caldera-Aktie nach Beginn des Handels an der NASDAQ "nur" um rund 110 Prozent: von einem Ausgabekurs von 14 US-Dollar auf gut 29 US-Dollar. Bei gut 43 Millionen Aktien (davon fünf Millionen im Handel an der Börse) ergibt das für Caldera einen theoretischen Wert von über 1,2 Milliarden US-Dollar – bei einem Umsatz von 553.000 US-Dollar und einem Verlust von 5,5 Millionen US-Dollar im letzten Jahr ist dieses Ergebnis allerdings auch nicht schlecht.
Den Handel mit den anderen Linux-Werten konnte Calderas Börsengang nicht beflügeln: Der Wert der Aktie von VA Linux ist seit Dezember letzten Jahres kontinuierlich von 240 US-Dollar am Tag der Erstemission auf mittlerweile unter 100 US-Dollar gesunken. Red Hat liegt zurzeit bei rund 60 US-Dollar, nachdem die Aktien im Januar bei einem Kursstand von 150 US-Dollar gesplittet wurden. Börsenanalysten sehen in dieser Entwicklung jedoch kein Zeichen eines nachlassenden Interesses an Linux in der Industrie; die aktuellen Kurse spiegelten lediglich eine realistischere Bewertung der Unternehmen nach dem ersten, euphorischen Boom an der Börse wider. (odi)