Samsung bringt Smartphone-SoC mit LTE-Modem
Nach Qualcomm, Broadcom, Nvidia und Mediatek kündigt nun auch Samsung ein ARM-SoC mit eingebautem LTE-Modem an, verrät aber nicht viele Details über den Exynos ModAP.
Qualcomm ist mit Abstand Marktführer bei den Smartphone-Prozessoren – unter anderem deshalb, weil Qualcomm schon lange Kombi-Chips verkauft, die nicht bloß ARM-Rechenwerke, eine Adreno-GPU, Schnittstellen-Controller und diverse Multimedia-Beschleuniger vereinen, sondern auch die wichtigsten Teile von Modems für UMTS (3G) und LTE (4G).
Mit dem Exynos ModAP zieht nun auch Samsung nach: Die ersten Varianten dieser SoC-Familie entstammen der 28-nm-Fertigung, enthalten ein LTE-Modem (Release 9/Cat 4) und vier ARM-Prozessorkerne. Auf deren Mikroarchitektur geht Samsung nicht weiter ein, deshalb dürfte es sich nicht um die besonders leistungsfähigen Cortex-A15- oder gar 64-bittige ARMv8-Typen handeln.
Die hohe Integrationsdichte ist vor allem für Smartphones und Tablets wichtig, die in Preiskampf-Marktsegmenten konkurrieren. Das zeigen auch die ersten SoCs mit integrierten LTE-Modems von Broadcom (M340: Cortex-A7), Mediatek (MT6595: Cortex-A17) und Nvidia (Tegra 4i: Cortex-A9) sowie Intels Atom-Pläne. In teuren High-End-Smartphones stecken bisher häufig separate LTE-Modem-Chips. Beim Exynos ModAP erwähnt Samsung auch einen integrierten Bildverarbeitungsprozessor für eine 8-Megapixel-Kamera mit 30 fps – auch das ein Attribut höchstens für Mittelklasse-Smartphones, wenn es anderswo Octo-Core-SoCs mit 4K-Video gibt.
Die Abkürzung ModAP steht für Modem-Application Processor. Samsung betont, beim integrierten LTE-Modem und bei den jetzt ebenfalls angebotenen, separaten LTE-Chips "Exynos Modem 300 Series" handele es sich um "Market-Proven (...) Solutions", also bewährte Technik – dabei trat Samsung als Modem-Anbieter bisher kaum in Erscheinung. Allerdings hatte der LTE-Testgeräte-Hersteller Rohde & Schwarz im vergangenen Herbst ein Samsung-Modem mit dem Codenamen "Shannon300" erwähnt. (ciw)