Kein X mehr: Microsoft begräbt Nokias Android-Ambitionen

Den jüngsten Spross von Nokias Android-Experiment hat Microsoft noch auf den Markt gebracht, doch weitere soll es nicht geben: Nokia X ist Geschichte.

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Microsoft wird keine Android-Smartphones mehr bauen. Der Hersteller stellt die Nokia-X-Reihe, die mit der Übernahme der Gerätesparte der Finnen ins Haus kam, ab sofort ein. Das geht aus der E-Mail von Stephen Elop hervor, in der der Chef von Microsofts Gerätesparte seinen Mitarbeitern den umfangreichen Jobabbau im Unternehmen erklärt. Überraschen wird das kaum jemanden.

Demnach soll sich die Gerätesparte darauf konzentrieren, den Markt für Windows Phone zu vergrößern. "Wir wollen die Stückzahlen steigern, indem wir mit Lumia in eher niedrigpreisige Smartphone-Segmente vorstoßen, die das stärkste Wachstum aufweisen", schreibt Elop. Nokia hatte mit dem Lumia 520 in der Einsteigerklasse schon einen Achtungserfolg verbuchen können. Die nach der Übernahme von Microsoft auf den Markt gebrachten Lumia 630 und 635 liegen unter 200 Euro.

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Für die tieferen Preisregionen hatte Nokia mit dem Nokia X und seinen Geschwistern im Frühjahr günstige Android-Smartphones vorgestellt. Die Androiden mit einer an Windows Phone angelehnten Oberfläche und ohne Google-Dienste sollten die Lücke im Niedrigpreissegment schließen. Im Juni gab es mit dem Nokia X2 noch einmal Nachwuchs.

Doch ist jetzt Schluss mit den Android-Eskapaden: Auch in der Billigklasse soll künftig Windows Phone drin sein, wenn Microsoft draufsteht. "Wir haben vor, weitere Niedrigpreis-Lumias auf den Markt zu bringen, indem wir ausgewählte Nokia-X-Modelle auf Windows Phone umstellen", schreibt Elop. Der Wechsel werde sofort vollzogen, die noch im Handel liegenden Geräte sollen weiter verkauft werden. Auch Support leistet Microsoft weiter.

Im Rahmen des von CEO Satya Nadella angekündigten Umbaus will Microsoft bis zu 18.000 Jobs streichen. Die Gerätesparte von Stephen Elop, in der tausende ehemalige Nokianer Aufnahme gefunden haben, trifft es besonders hart: Hier sind 12.500 Stellen betroffen. Elop und Nadella wollen unter anderem die Entwicklung von Smartphones und Handys in einem schlankeren Team organisieren und damit die von Nokia gepflegte Struktur auflösen. (vbr)