Microsofts Nokia-Entlassungen: "Finnland wurde getäuscht"

Nachdem Microsoft massive Entlassungen an finnischen Ex-Nokia-Standorten angekündigt hat, reagiert die Politik verstimmt. Man sei getäuscht worden, erklärte Finanzminister Rinne.

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Die finnische Politik sieht die von Microsoft angekündigten massiven Entlassungen bei den ehemaligen Nokia-Standorten offenbar überaus kritisch: „Finnland wurde getäuscht“, erklärte der finnische Finanzminister Antti Rinne gegenüber der Zeitung Kaupalehti.

Dürfte in Finnland derzeit nicht allzu beliebt sein: Microsoft-CEO Satya Nadella.

(Bild: dpa, Microsoft)

"Natürlich ist das ein Deal zwischen Nokia und Microsoft", erklärte Rinne. "Aber als der Handel unterzeichnet wurde, hatte Microsoft auch sein Engagement für Finnland angekündigt. Nun scheint es, als ob dieser Teil nicht erfüllt wurde." Microsoft hatte Nokias Gerätesparte im September 2013 übernommen. Ein Stellenabbau sei danach zwar durchaus zu erwarten gewesen, schränkte Rinne ein; nun warte er aber auf den Bau der Rechenzentren, die der Konzern aus Redmond versprochen habe.

Stein des Anstoßes: Microsoft will im Rahmen einer weitreichenden Umstrukturierung im laufenden Geschäftsjahr bis zu 18.000 Stellen streichen. Davon werden 12.500 Stellen in Verwaltung und Herstellung im Zusammenhang mit der Übernahme von Nokias Gerätesparte wegfallen. Das teilte CEO Satya Nadella vergangene Woche in einer E-Mail an die Mitarbeiter mit.

Die Entlassungen sind offenbar Teil der zuvor vom Microsoft-CEO Satya Nadella ausgerufenen neuen Strategie „Mobile & Cloud First“. Die noch vom Vorgänger Steve Ballmer verfolgte Richtung, den Software-Konzern auch zum Gerätehersteller zu machen, gehört wohl damit der Vergangenheit an. (axk)