Erstmals amtliche Wahlen per Internet

An der Universität Osnabrück wird Anfang Februar der virtuelle Urnengang erprobt.

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Von
  • Tim Gerber

Am 2. und 3. Februar finden an der Universität Osnabrück die deutschlandweit ersten amtlichen Wahlen per Internet statt. Eine Forschergruppe um den Soziologen Dieter Otten hat insgesamt zwei Jahre mit Unterstützung der Bundesregierung, der Techniker Krankenkasse und dem TC TrustCenter an dem Projekt gearbeitet. Chipkarten mit einer digitalen Signatur sollen sicherstellen, dass nur Wahlberechtigte ihre Stimme abgeben.

Alle technischen und rechtlichen Probleme seien gelöst und er sehe dem Wahltag gelassen entgegen, sagte Otten zu c't. Die 11000 Studenten der Universität Osnabrück sind aufgerufen, ihr Studentenparlament und ihre Vertreter in den Universitätsgremien zu wählen. Da es sich um eine gesetzlich vorgeschriebene Abstimmung handelt, könnte jeder der Wahlberechtigten die Wahl vor dem Verwaltungsgericht anfechten. Otten sieht auch darin kein Problem. Seine Sorge sei einzig, dass der virtuelle Urnengang vorher per einstweiliger Verfügung gestoppt würde. Aber diese Gefahr sei äußerst gering. Eine spätere Anfechtung würde er sich beinahe wünschen, dann könne er den Beweis der Sicherheit und Anonymität seines Verfahrens vor den Schranken der Justiz antreten, so der Professor. (tig)