ESA-Raumsonde Rosetta: "Hallo, Komet"
Die Raumsonde Rosetta hat nach einer zehnjährigen Reise durchs All ihr Ziel erreicht: Rosetta sei erfolgreich in eine Umlaufbahn um den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko eingeschwenkt, erklärte Flugleiter Andrea Accomazzo am Mittwoch.
Die Raumsonde Rosetta hat nach einer zehnjährigen Reise durchs All den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko erreicht. "Wir sind beim Kometen", sagte Flugleiter Andrea Accomazzo am Mittwoch im European Space Operations Centre (ESOC) der ESA in Darmstadt. Rosetta sei erfolgreich in eine Umlaufbahn um den Kometen eingeschwenkt. Die Parameter des sogenannten CATI-Manövers (Close Approach Trajectory – Insertion) hatte das Flugkontrollteam zuvor auf den Bordcomputer der Sonde aufgespielt.
Bis Oktober soll auf dem Kometen ein Landeplatz für die knapp einen Kubikmeter große Rosetta-Landeeinheit Philae gefunden werden. Die Landung selbst ist für November geplant. Rosetta schwenkt allerdings nicht sofort in eine elliptische Umlaufbahn um 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ein, sondern fliegt zunächst etwa 100 Kilometer lange Schenkel eines Raumdreiecks ab, für die sie jeweils drei bis vier Tage benötigt. Künftig werden jeweils mittwochs und sonntags Steuerdüsen aktiviert, damit Rosetta dem vom Flight Dynamics Team berechneten Annäherungskurs folgen kann.
Die Rosetta-Sonde war am 2. März 2004 ins All gestartet. Nach mehreren Swing-bys (3 x Erde, 1 x Mars) und zwei Asteroiden-Besuchen versetzten die Flugingenieure Rosetta Mitte 2011 für rund zweieinhalb Jahre in einen Maschinen-Tiefschlaf, aus dem sie Anfang 2014 erwachte. Im Juli konnte die Sonde dann aus rund zehntausend Kilometer Entfernung erstmals ein Foto aufnehmen, das die tatsächliche Form des Zielkometen zeigt: Statt des erwarteten kartoffelförmigen Brockens entpuppte 67P/Tschurjumow-Gerassimenko sich als ziemlich unförmiges Objekt.
Sonde und Lander sind mit insgesamt 21 wissenschaftlichen Instrumenten bestückt, die Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems liefern sollen. Auch will man untersuchen, ob Kometeneinschläge womöglich wichtige Bausteine für die Entstehung von Leben auf unserem Heimatplaneten geliefert haben.
Die Mission kostet etwa eine Milliarde Euro, Deutschland trägt dazu rund 300 Millionen Euro bei. Wesentliche Instrumente entstanden unter der Leitung deutscher Institute, insgesamt sind 17 Nationen an der Rosetta-Mission beteiligt.
Rosetta-Mission (8 Bilder)
Engineering-Model
(Bild: Peter-Michael Ziegler)
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(pmz)