Forscher: Der Kampf gegen Ebola wird schwierig

Mehrere Wissenschaftlerteams und Pharmafirmen arbeiten daran, die in Westafrika ausgebrochene Epidemie zu bekämpfen. Doch neue Methoden wie künstliche Antikörper brauchen Zeit.

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Mit Stand von letzter Woche lag die Mortalität des Ebola-Ausbruchs in Liberia, Sierra Leone und Nigeria bei 88 Prozent unter den mehr als 1000 bestätigten Fällen. Das ist ein schlimmer Wert. Zwar befinden sich bereits einige Ansätze in Entwicklung, die die Ausbreitung des Virus stoppen könnten. Doch die breite Anwendung wird nicht einfach, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe

In den USA und anderen westlichen Ländern gibt es derzeit kein einziges von der Gesundheitsaufsicht zugelassenes Medikament. Stattdessen werden Patienten normalerweise nur mit "unterstützender Pflege" bedacht. Ärzte und Schwestern sorgten dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt weiter funktioniere, überwachten den Blutdruck, geben Infusionen und stützten wenn nötig Nieren- und Lungenfunktion, erklärt die Epidemiologin Nahid Bhadelia vom Boston Medical Center.

Eine Behandlungsform, die im Tierversuch vielversprechend ist, nennt sich ZMapp – eine Kombination aus zwei monoklonalen Antikörpern, die in Tabakpflanzen hergestellt werden können. Der Entwickler Mapp Biopharmaceuticals in San Diego hat aber noch keine Versuche am Menschen durchführen können.Die Antikörper ähneln denen, die der Körper natürlicherweise als Immunantwort produziert. Doch diese Abwehr wird vom Ebola-Virus normalerweise ausgeschaltet. Die monoklonalen Antikörper binden sich daher an einen Teil des Virus an und lösen dann doch die gewünschte Immunantwort aus. Dadurch werden die Viruspartikel im Körper neutralisiert, um weiteren Schaden zu vermeiden.

Verschiedene Impfstoffkandidaten befinden sich parallel in Entwicklung, darunter einer, der am Impfzentrum des National Institute for Allergy and Infectious Diseases erfolgreich an Affen getestet wurde. Im Herbst soll es erste klinische Studien am Menschen geben. Der Impfstoff funktioniert, indem zwei Ebola-Gene in eine Zelle eingesetzt werden, die wiederum eine Immunantwort provoziert. Künftig erkennt der Körper das Virus dann und bekämpft es – zumindest in der Theorie.

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(bsc)