Sensoren für Datenaustausch ohne Stromversorgung

Forscher der University of Washington haben batterielose Messgeräte entwickelt, die drahtlos mit anderen Geräten kommunizieren können, indem sie die Abschwächung von Radiowellen als Signalweg nutzen.

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Forscher an der University of Washington haben eine Technologie entwickelt, mit deren Hilfe mobile Geräte Daten drahtlos verschicken können, ohne eine eigene Batterie zu haben, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Der für die Übertragung notwendige Strom wird aus den allgegenwärtigen Radiowellen gezogen, die Fernseh- und Radiosender, WLAN-Router und Mobilfunkmasten aussenden. Diese werden zudem zu Signalen "recycelt", um die für ein aktives Senden nötige Leistung zu verringern.

Es soll vielfältige Nutzungsmöglichkeiten geben. Intelligente Thermostate etwa sind derzeit dadurch eingeschränkt, dass sie die Temperatur nur in ihrer unmittelbaren Umgebung messen können. Batterielose Thermosensoren hingegen ließen sich auch hinter dem Sofa oder in Schränken anbringen. Damit könnten sie den Thermostaten ein umfassenderes Bild der Temperaturverteilung in einem Raum liefern. "Sie könnten diese Dinger überall hinlegen und müssten sich nie wieder Gedanken über sie machen", sagt Shyam Gollakota von der University of Washington, der an der Entwicklung der Technologie mitgearbeitet hat.

Die Idee, Strom aus Radiowellen zu gewinnen, ist an sich nicht neu. Bislang war die Energiemenge aber nicht groß genug, um eine aktive Datenübertragung zu ermöglichen. Dafür brauche man im Idealfall einige hundert Milliwatt, üblicherweise jedoch ein Watt Leistung, sagt Gollakota.

"Angesichts der Dominanz der bisherigen drahtlosen Übertragung eröffnet dieses Verfahren eine großartige Möglichkeit für ein Internet der Dinge mit einer nur geringen Stromversorgung", sagt Ranveer Chandra, der bei Microsoft Research an mobilen Technologien forscht. Am nächsten kämen dem bislang RFID-Etiketten, doch die könnten nur mit speziellen Lesegeräten kommunizieren.

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(bsc)