Neue Foursquare-App trackt den Nutzer permanent

Die umgebaute Version 8 der bisher als Check-in-App bekannten Anwendung fragt die GPS-Daten nun dauernd im Hintergrund ab, um "tolle Orte zu finden". Auch bei der abgespaltenen "Swarn"-App ist das schon eingebaut.

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Foursquares neue Version 8 seiner hauseigenen App steht seit dieser Woche für iOS sowie Android zum Download bereit. Mit dem Update vollendet die US-Firma den bereits im Mai angekündigten Strategiewechsel. Aus der Foursquare-Standard-App wird ein Tool, das nur noch "zum Finden und Entdecken toller Orte auf der ganzen Welt" dienen soll, während die Check-in-Funktionalität, mit der man seinem Freundeskreis mitteilen konnte, wo man sich gerade befindet, in eine neue Anwendung namens Swarm ausgelagert wird.

Mit Swarm und Foursquare 8 ändert sich auch das Verhalten der Firma zur Ortserfassung. Musste man früher explizit "einchecken", um seine Position an Foursquare (und potenziell den Rest der Welt) freizugeben, soll die Abfrage künftig im Hintergrund ablaufen. Bei Swarm wurde dies bereits implementiert: Einmal aktiviert, zeigt das "Neighborhood Sharing" dem Freundeskreis dauernd an, in welcher Gegend man sich befindet. Exakt ist das extra nicht – es soll dazu dienen, Bekannte aufzufinden, die sich ungefähr in der Nähe befinden.

"Alles klar"? Immerhin zeigt Foursquare bei der Einrichtung an, dass nun getrackt wird.

(Bild: Hersteller)

Foursquare 8 will ebenfalls mehr Daten. Die App bietet Nutzern beim ersten Aufruf unter iOS an, das Hintergrundtracking zu aktivieren. Begründung: Auf diese Art könne man "tolle Orte" finden und "die besten Tipps unterwegs" geben. Foursquare gibt an, dass die gewonnenen Daten nicht veröffentlicht werden. "Deine Swarm-Check-ins werden Foursquare weiterhin über die Orte informieren, die Dir gefallen, aber Dein Standort wird nie für irgend jemandem [sic!] bei Facebook sichtbar sein", schreibt die Firma.

Will man nicht, dass Foursquare den Standort erhält, muss man das Hintergrundtracking über die Einstellungen verbieten. Mit iOS 8 will Apple zudem systembedingt auch auf Apps hinweisen, die seit einiger Zeit diese Funktion verwenden, damit der Nutzer sie gegebenenfalls nachträglich abschalten kann. (bsc)