Solid-State-Akkus: Langlebige Batterien für "iWatch" und Co.

Der Komponentenhersteller Applied Materials hat eine neue Produktionsmethode entwickelt, die kostengünstige Solid-State-Akkus verspricht.

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Akkus, bei denen das flüssige Elektrolytmaterial gegen ein festes ersetzt wird, haben einige Vorteile. Allein, solche Solid-State-Batterien werden bislang vor allem für Spezialanwendungen wie vernetzten Sensoren eingesetzt, weil sie für den regulären Bedarf noch zu teuer sind.

Applied Materials, einer der größten Hersteller von Elektronikbauteilen für die Halbleiter- und Bildschirmherstellung, will die Technik nun auch für tragbare Mobilgeräte, Handys und später sogar Elektroautos verfügbar machen. Dazu hat der Konzern ein Verfahren entwickelt, das die Produktion deutlich verbilligt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Das feste Elektrolytmaterial bei Solid-State-Akkus erlaubt es, herkömmliche Elektroden durch solche aus Lithiummetall zu ersetzen, die eine höhere Energiekapazität versprechen. Ohne flüssiges Elektrolytmaterial wie in Lithium-Ionen-Batterien wird zudem die Sicherheit erhöht, was Kosten und Platz spart – insbesondere bei Elektroautos. Das neue Produktionsverfahren von Applied Materials kann Akkubestandteile mit hoher Genauigkeit über große Flächen verteilen. Es eignet sich bereits zur Herstellung von seriennahen Prototypsystemen.

"Was die Technik bislang noch aufhält, sind die Materialverarbeitung und die Kosten", sagt Andy Chu, Leiter des Produktmarketings für Energiespeicherlösungen bei der Firma. "Wir gehen diese Probleme jetzt an. Das wird uns erlauben, in die Massenproduktion einzusteigen."

Laut Applied Materials werden die notwendigen neuen Maschinen von einzelnen Kunden bereits für die Batterieherstellung eingesetzt, aber die Firma verrät nicht, wer diese Kunden sind. Eine der ersten Anwendungen soll aber im Wearables-Bereich zu finden sein, wo Smartwatches derzeit mit noch zu geringen Akkukapazitäten zu kämpfen haben.

Siehe dazu auch in Technology Review online:

(bsc)