E-Commerce in China: Alibaba vor dem Börsengang, Konkurrenz in den Startlöchern

Während der Alibaba-Börsengang näher rückt, formieren sich drei weitere große chinesische Internet-Unternehmen, darunter die Suchmaschine Baidu, um dem Online-Händler Konkurrenz zu machen.

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Von
  • dpa

Die chinesische Handelsplattform Alibaba plant ihren mit Spannung erwarteten Mega-Börsengang laut einem Bericht des Wall Street Journal jetzt für Mitte September. Alibaba wolle die Platzierung der Aktien in der Woche ab dem 8. September in Gang setzen, schrieb die Zeitung am Samstag. Mit diesem Zeitplan dürften die Papiere am 18. oder 19. September erstmals an der Börse gehandelt werden, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Mit einem erwarteten Volumen von möglicherweise mehr als 20 Milliarden Dollar könnte es der bisher größte Börsengang werden.

Der vorläufige Börsenprospekt offenbart allerdings noch zahlreiche Unwägbarkeiten darüber, was künftige Alibaba-Aktionäre akzeptieren müssten. Insbesondere sollen sie keinen Einfluss auf die Unternehmensführung erhalten. Die Gespräche mit der US-Börsenaufsicht SEC dauerten noch an, schrieb jetzt das Wall Street Journal, Alibaba gehe jedoch davon aus, dass sie kommende Woche abgeschlossen werden. Danach sollen Details zum angepeilten Preis und Aktienzahl veröffentlicht werden und die sogenannte Roadshow mit Informationen für Investoren beginnen.

Robin Li (CEO von Baidu, Inc, links.), Wang Jianlin (Chairman Wanda Group, Mitte) und Pony Ma (CEO von Tencent, rechts) nach der Unterzeichnung eines Vertrags zur Gründung eines gemeinsamen E-Commerce-Joint-Ventures.

(Bild: Wanda Group)

Unterdessen planen offenbar drei weitere große chinesische Internet-Unternehmen, Alibaba mit einer eigenen Handelsplattform Konkurrenz zu machen. Baidu, Tencent und die Dalian Wanda Group beschlossen ein E-Commerce Joint-Venture für umgerechnet 814 Millionen Euro. Man wolle gemeinsam das welt-größte O2O-E-Commerce-Unternehmen gründen, heißt es in einer Presse-Erklärung auf der Webseite der Wanda Group. O2O steht für "online-to-offline", eine Vertriebsstrategie, die lokalen und Online-Handel verbindet.

Das geplante Gemeinschaftsunternehmen soll in Hong Kong registriert werden und wird zu 70 Prozent im Besitz der Wanda Group sein, deren Aufsichtsratsvorsitzender Wang Jianlin laut Forbes der reichste Mann in Chinas ist. Baidu, die chinesische Suchmaschine, und Tencent, unter anderem Anbieter von Onlinemedien, -spielen und -werbung, werden je 15 Prozent halten.

China ist der größte E-Commerce-Markt der Welt, Alibaba verkauft derzeit mehr Waren als Amazon und eBay zusammen. (dwi)