Bitcoins für Silk Road: Chef der Börse Bitinstant bekennt sich schuldig

Der Betreiber der Börse Bitinstant soll laut Anklage eine illegale Börse auf dem Drogenmarktplatz Silk Road mit Bitcoins versorgt haben. Nun bekennt er sich schuldig.

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Charlie Shrem, Chef der nicht mehr aktiven Bitcoin-Börse Bitinstant, hat sich in dem gegen ihn laufenden Strafverfahren in einem Klagepunkt schuldig bekannt. Laut Mitteilung der New Yorker Staatsanwaltschaft bekannte Shrem den Betrieb von Zahlungsdienstleistungen ohne staatliche Lizenz. Der als Bitcoin-Pionier geltende US-Amerikaner soll einen weiteren Angeklagten unterstützt haben, Bitcoins im Wert von einer Million US-Dollar an andere Personen weiterzuverkaufen – die damit mutmaßlich auf dem Drogenmarktplatz Silk Road illegalen Geschäften nachgingen.

Charles Shrem soll die Bitcoins für eine "Untergrund-Börse" auf dem Drogenmarktplatz Silk Road besorgt haben.

(Bild: Screenshot)

Der zweite Angeklagte, ein 52-jähriger US-Amerikaner, bekannte sich demnach im gleichen Anklagepunkt für schuldig. Er soll vom Dezember 2011 bis Oktober 2013 unter dem Pseudonym BTCKing eine "Untergrund-Börse“ für den anonymen Bitcoinankauf auf dem illegalen Drogenmarktplatz betrieben haben. Das Kryptogeld dafür soll von Shrems Unternehmen gekommen sein, wobei dieser sogar Rabatte gegeben und aktiv geholfen habe, den Geldfluss in den nach Geldwäschegesetz nötigen Berichten zu verschleiern. Shrem sei sich laut Staatsanwalt über die Verwendung des Geldes bewusst gewesen.

Die Geständnisse waren Teil einer Vereinbarung mit den Anklägern, die im Gegenzug dafür den Vorwurf der organisierten Geldwäsche fallenlassen, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf Shrems Anwalt berichtet. Damit erwartet die beiden Angeklagten laut dem Bericht ein mögliches Strafmaß von bis zu 5 Jahren Haft, dazu können noch Geldstrafen kommen. Für den Geldwäsche-Vorwurf wären noch einmal 20 Jahre Haft drin gewesen.

Ein Urteil soll am 20. Januar 2015 gefällt werden. Shrem wurde Anfang des Jahres am New Yorker JFK-Flughafen verhaftet, woraufhin er von seinem Amt als Vize beim Lobbyverband Bitcoin-Foundation zurücktrat. Seine Börse Bitinstant stellte bereits im Sommer 2013 den Betrieb ein. Der Drogenmarktplatz Silk Road wurde im Oktober 2013 vom FBI ausgehoben, der Prozess gegen den mutmaßlichen Betreiber läuft noch. (axk)