Apple bezahlt U2 für Gratisalbum

Die noch bis zum 13. Oktober kostenlos über iTunes erhältliche neue Platte der irischen Rocker ist für den iPhone-Hersteller nicht umsonst. Das sagte Sänger Bono gegenüber einem Magazin. Nutzer wundern sich unterdessen über automatische iOS-Downloads.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 175 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Für Apple und U2 ist es die "größte Albenveröffentlichung aller Zeiten": Die 500 Millionen iTunes-Account-Besitzer erhalten die elf Songs umfassende neue Platte "Songs of Innocence" der irischen Rocker seit Dienstag gratis in ihre Einkaufshistorie gelegt.

Auffinden kann man das Album, wenn man in iTunes auf Mac oder PC den Bereich "Einkäufe" im iTunes-Laden anklickt. Interessant auch: Da viele Nutzer eine Auto-Download-Funktion für neue Einkäufe auf ihren iOS-Geräten aktiviert haben, dürften diese User die U2-Scheibe auch einfach so auf ihren Geräten haben. Das geht standardmäßig zum Glück nur per WLAN, dürfte bei Apple aber für gigantischen Traffic gesorgt haben.

U2-Sänger Bono hat sich unterdessen in einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin Time zu den finanziellen Hintergründen der Aktion geäußert. Demnach bekommt Apple "Songs of Innocence", das es ab dem 13. Oktober auch regulär kostenpflichtig im Handel geben wird, nicht umsonst. "Wir wurden bezahlt. Wir glauben nicht an Gratismusik. Musik ist ein Sakrament", meinte Bono.

"Songs of Innocence" kommt später auch regulär in den Handel.

(Bild: U2 / Plattenfirma)

Wie hoch die Summe war, ließ der 54jährige Sänger jedoch nicht durchblicken. Mancher Beobachter erwartet jedoch, dass der Deal mit Marketingeffekten über 100 Millionen US-Dollar wert sein könnte, offenbar noch ohne Apples Direktzahlung einer Lizenzgebühr an die Gruppe.

U2-Manager Guy Oseary hatte gegenüber der New York Times ebenfalls betont, dass es sich bei "Songs of Innocence" um ein "Geschenk von Apple an seine Kunden" handele. "Die haben es gekauft und verschenken es jetzt." U2 und Bono sind schon länger mit Apple verbunden. So brachten sie gemeinsam spezielle iPod-Modelle heraus und Apple macht seit langem bei Bonos Anti-AIDS-Stiftung mit. (bsc)